Der US-Folk-Sänger Richie Havens, der durch seinen Auftritt beim Woodstock-Festival 1969 weltberühmt wurde, ist tot. Havens sei am Montag im Alter von 72 Jahren in seinem Haus in New Jersey an einem Herzinfarkt gestorben, teilte seine Agentur Roots mit.
Der Afroamerikaner hatte das Woodstock-Festival mit seiner Interpretation des Songs «Motherly Child» eröffnet und sofort die Massen begeistert.
Havens habe «eine der bemerkenswertesten Stimmen der populären Musik gehabt», erklärte die Agentur Roots. «Sein flammender, ergreifender und bewegender Gesangsstil ist einzigartig und zeitlos.»
Das Branchenmagazin «Billboard» würdigte in einer Reaktion auf den Tod des Musikers dessen «charakteristisch intensives, rhythmisches» Gitarrenspiel und dessen «gefühlvolle» Cover-Versionen bekannter Lieder.
Durch Zufall berühmt
Die Ehre, 1969 das dreitägige Musikfestival in Woodstock im Bundesstaat New York zu eröffnen, wurde dem aus dem New Yorker Bezirk Brooklyn stammenden Havens durch einen Zufall zuteil: Er sollte eigentlich an fünfter Stelle auf der Bühne stehen, doch die vor ihm eingeplanten Musiker konnten wegen eines Staus nicht rechtzeitig ihre Ausrüstung zur Bühne bringen.
Havens wurde weltberühmt und trat auf vielen weiteren grossen Festivals auf. Ausserdem platzierte er 13 Alben in der Billboard-200-Rangliste und spielte in so bedeutenden Konzertsälen wie der Royal Albert Hall in London und der New Yorker Carnegie Hall.
Sein Song «Motherly Child», der auch unter dem Namen «Freedom» bekannt ist, ist einer von zahlreichen Cover-Songs, die er von grossen Hits spielte. Mit seiner Interpretation des Beatles-Songs «Here Comes the Sun» wurde Havens in die Billboard-Liste der Hot 100 Singles aufgenommen. Die von ihm gespielte Version kletterte 1971 auf Platz 16 der Hitparade.