In einer Atmosphäre grosser Stille – nur unterbrochen von Klaviermusik – haben sich in Lommel tausende Personen für die Trauerfeier der Opfer des Busunglücks im Wallis versammelt. Wer nicht im Saal Platz fand, konnte die Zeremonie draussen verfolgen.
Kurz vor 10.30 Uhr fuhr der Konvoi mit den Leichenwagen von 15 der 17 Todesopfer aus der Kleinstadt vor der Arena vor. Eine Begleiterin der Gruppe war bereits am Dienstag beerdigt worden, eine Familie wollte nicht an der Zeremonie teilnehmen.
Soldaten der belgischen Armee trugen die Särge einen nach dem anderen in den grossen Saal, der mit grossen weissen Kronleuchtern, weissen Rosen und Bildern mit farbigen Handabdrücken geschmückt war. Begleitet wurde dieser Marsch unter Klaviermusik von den Familienmitgliedern des jeweiligen Toten.
Die Trauerzeremonie wurde von den Angehörigen gestaltet. Es war nicht vorgesehen, dass jemand von den belgischen, niederländischen oder Schweizer Behörden das Wort ergreifen würde. Dagegen wollte sich unter anderen die Direktorin der Schule von Lommel an die Trauergemeinde richten.
Neben den Familien und Mitschülern werden bis zu 5000 Trauergäste erwartet. Auch Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf nimmt an der offiziellen Feier teil.
Auch König Albert II. und Königin Paola, der niederländische Kronprinz Willem-Alexander und Prinzessin Maxima, die Regierungschefs von Belgien und den Niederlanden sowie EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy werden in die flämische Kleinstadt südlich von Eindhoven kommen.
Gedenkfeier in Leuven
Am Donnerstag wird Bundesrat Didier Burkhalter in Leuven an der Trauerfeier für die Unfallopfer aus diesem Ort teilnehmen. An beiden Trauerfeiern wird auch der Kanton Wallis vertreten sein. Regierungspräsident Jacques Melly und Vizepräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten reisten am Dienstagnachmittag nach Belgien.
Begleitet werden sie von François Genoud, Stadtpräsident von Siders, Christian Varone, Kommandant der Walliser Kantonspolizei, Reynold Favre, Feuerwehrkommandant von Siders, Alain Rittiner, Chef der Ambulanz, sowie Jean-Pierre Deslarzes, Chef der kantonalen Rettungsorganisationen im Wallis.
Weitere Personen, die mit den Opferfamilien oder den Helfern in Kontakt waren, nehmen ebenfalls an der Trauerfeier teil, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte. Sie organisiert die Reise.
Beim Busunglück nahe Siders wurden 28 Personen – davon 22 Kinder – getötet.