Bei einer Trauerfeier haben Gäste aus aller Welt am Freitag in Jerusalem Abschied von Schimon Peres genommen. Regierungschef Benjamin Netanjahu würdigte den Altpräsidenten vor rund 3000 Teilnehmern als «einen der grössten Anführer unseres Volkes».
Peres habe sein Leben dem Kampf für eine Friedensregelung mit den Palästinensern gewidmet, sagte Netanjahu auf dem Herzl-Berg. Israels Staatspräsident Reuven Rivlin würdigte seinen Amtsvorgänger Peres als grossen Visionär.
Peres grosser Optimismus sei ansteckend gewesen, sagte Rivlin. Bis zuletzt habe er dafür gekämpft, dass Israel als unabhängiger Staat in Frieden mit seinen Nachbarn leben kann. Der Tod von Peres sei ein grosser Verlust und bedeute das Ende der «Ära der Giganten».
Händedruck Netanjahu-Abbas
Netanjahu sass in der ersten Reihe neben US-Präsident Barack Obama, mit dem er einige Worte wechselte. Auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas nahm an der Trauerfeier teil, es kam zu einem Händedruck und einem kurzen Austausch mit Netanjahu.
Die Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern liegen seit mehr als zwei Jahren brach. Bisher konnten beide Politiker sich nicht auf ein klärendes Treffen einigen.
Der Sarg wurde zum Auftakt der Zeremonie von Militärangehörigen auf die Friedhofsanlage getragen. Ein Militärrabbiner rezitierte jüdische Trauergebete. Dem Sarg folgte die Familie von Peres mit Kindern, Enkeln und Urenkeln.
Der 93-jährige Friedensnobelpreisträger war am Mittwoch gestorben, zwei Wochen nach einem schweren Schlaganfall. Peres galt als Architekt der Friedensverträge zwischen den Israelis und den Palästinensern. Er wurde dafür 1994 gemeinsam mit dem damaligen israelischen Regierungschef Izchak Rabin und PLO-Chef Jassir Arafat mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.