Der Sörenberger Joel Wicki hat auf dem Stoos den besten Auftritt seiner noch jungen Schwingerkarriere. Er gewinnt das erste Bergkranzfest der Saison mit sechs Siegen.
Der erst 20-jährige Entlebucher, der das letztjährige Eidgenössische Fest in Estavayer wegen einer Verletzung verpasst hatte, bodigte im Schlussgang den Einheimischen Philipp Laimbacher. Er hatte Laimbacher auch bereits im 4. Gang auf den Rücken gelegt.
Wicki besiegte auf dem Weg in den Schlussgang nacheinander Mario Thürig, Theo Blaser, Benji von Ah, Philipp Laimbacher und Adrian Steinauer. Für Wicki ist es der zweite Bergfestsieg nach jenem am Schwarzsee 2015, der zweite Kranzfestsieg in dieser Saison nach dem Ob- und Nidwaldner Kantonalen in Beckenried und der dritte seiner Laufbahn.
Viele Eidgenossen ohne Kranz
Favorit Samuel Giger musste bei seinem Gastauftritt in der Innerschweiz erfahren, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Der Thurgauer Teenager und Modellathlet wurde mit zwei Gestellten früh zurückgebunden und aus der Entscheidung geworfen – ebenso wie Schwingerkönig Arnold Forrer. Während Giger am Nachmittag mit drei Siegen seinen ersten Stoos-Kranz ins Trockene brachte, verpasste Forrer die Auszeichnung. Das Gleiche passierte Martin Grab sowie beispielsweise die weiteren Eidgenossen Marcel Mathis und Andreas Ulrich den Kranz. Von den 19 angetretenen Eidgenossen mussten 12 ohne Kranz heimreisen.
Stucki in maximaler Form
Der populäre Seeländer Hüne Christian Stucki ist der Schwinger der Stunde. Nachdem er das Seeländische in Meinisberg mit den Maximum von 60 Punkten gewonnen hatte, liess er am Mittelländischen Gauverbandsfest auf dem Gurten ob Bern nur gerade einen Viertelpunkt liegen.
Mit den zweimal sechs Siegen in Folge trumpft der 32-jährige Hüne derzeit mit einer Überlegenheit auf, wie sie vor einem Jahrzehnt Jörg Abderhalden in der Nordostschweiz demonstriert hatte. Auf dem Berner Hausberg fehlten indessen nebst dem leicht verletzten Matthias Sempach auch die weiteren Berner Schwingerkönige Matthias Glarner und Kilian Wenger sowie der aufstrebende Remo Käser.
Für den Sieg im Schlussgang gegen Curdin Orlik benötigte Stucki nur zwei Minuten. Den einzigen kleinen Punktabzug musste er im 4. Gang gegen Philipp Reusser hinnehmen. Andererseits bezwang er unter anderen den letztjährigen Brünig-Sieger Bernhard Kämpf und den Matthias Aeschbacher, jüngst Gewinner am Freiburger Kantonalen, mit Plattwürfen.