Spanien blickt auf eine traumhafte Sommersaison zurück. In touristischer Hinsicht habe das Land einen seiner besten Sommer erlebt, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Madrid mit.
Zwischen Juli und September verbrachten fast 21 Millionen Menschen ihre Ferien in Spanien – das war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung um 8,5 Prozent. Allein im September kamen demnach 5,8 Millionen Touristen, 9,2 Prozent mehr als im September 2010. Seit Jahresbeginn erhöhte sich die Touristenzahl um acht Prozent auf 45,8 Millionen.
Vom arabischen Frühling profitiert
Spanien profitierte den Angaben zufolge stark von den politischen Umwälzungen in Nordafrika. Angesichts der Unruhen in Tunesien und Ägypten hätten viele sonnenhungrige Touristen lieber die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln angesteuert. Diese verzeichneten mit 7,4 Millionen Touristen zwischen Januar und September ein Besucherplus von 19,7 Prozent. Am häufigsten vertreten waren dabei Briten, Deutsche, Niederländer und Franzosen.
Wenn sich der bisherige Trend bis zum Jahresende fortsetze, werde Spanien dieses Jahr fast 57 Millionen Touristen zählen. „Damit wäre 2011 das viertbeste Jahr der Geschichte“, erklärte das Ministerium. Spanien steht auf Rang vier der weltweit beliebtesten Reiseziele.
Der Tourismus macht zehn Prozent des Bruttoinlandproduktes aus. Die Zentralbank, die für das dritte Quartal eine Stagnation der spanischen Wirtschaft vorhersagt, hatte kürzlich betont, angesichts der schleppenden Inlandsnachfrage und einer Rekordarbeitslosigkeit von fast 21 Prozent könnten nur der Export und der Tourismus die Wirtschaft am Laufen halten.