«Traumland», das preisgekrönte Drama der Schweizer Regisseurin Petra Volpe, startet am 36. Moskauer Internationalen Filmfestival im Wettbewerb. Um einen Preis im Dokumentarfilmwettbewerb kämpft «L’expérience Blocher» von Jean-Stéphane Bron.
In den Filmen des Festivals im Kino Oktjabr spielen erneut osteuropäische Themen eine herausragende Rolle. So passt auch «Traumland» in das Konzept des Festivals: Der Spielfilm, dessen Darstellerin Ursina Lardi 2014 den Schweizer Filmpreis als beste Darstellerin erhielt, handelt von einer jungen Bulgarin, die sich in Zürich prostituiert.
Vom 19. bis 28. Juni seien insgesamt 16 Filme im Hauptprogramm zu sehen, hunderte weitere in den Nebenprogrammen, teilten die Organisatoren am Mittwoch in Moskau mit. Angesichts der politischen Spannungen zwischen Russland und dem Westen habe es diesmal auffällig viele Absagen gegeben, sagte Programmdirektor Kirill Raslogow.
«Keiner hat sich direkt auf die Sanktionen berufen», sagte Raslogow. Doch gebe es den Verdacht, dass Filme aus politischen Gründen nicht eingereicht worden seien. Gezeigt werde auch der ukrainische Film «Bratja» (Brüder) der Regisseurin Viktoria Trofimenko, der Medien zufolge als Parabel für die Beziehungen zwischen Russen und Ukrainern gesehen werden kann.
Eröffnet wird das Festival an diesem Donnerstag mit dem Dokumentarfilm «Red Army» (Rote Armee) des US-Regisseurs Gabe Polsky über die Eishockey-Mannschaft des legendären Moskauer Armeesportclubs ZSKA.
Der Sieger wird am 28. Juni bekanntgegeben. Moskau gehört wie Berlin, Cannes oder Venedig zu den A-Festivals der internationalen Produzentenvereinigung FIAPF. Das vom Staat getragene Kinoereignis wurde 1959 gegründet und wird seit 2000 jährlich organisiert.