Wer als Familienvater in der öffentlichen Verwaltung arbeitet, kann von einem zunehmend fortschrittlichen Vaterschaftsurlaub profitieren. Der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse fordert, dass für alle Arbeitnehmer ein Anspruch von vier Wochen gesetzlich verankert wird.
In seiner jährlichen, am Donnerstag publizierten Umfrage zu den Elternurlauben in öffentlichen Verwaltungen kommt der Gewerkschaftsdachverband zum Schluss, dass der Vaterschaftsurlaub nach wie vor in den Kinderschuhen steckt, obwohl sich die Arbeitgeber der öffentlichen Hand familienfreundlicher zeigen als die Privatwirtschaft.
Einen Vaterschaftsurlaub, der laut Travail.Suisse „diesen Namen verdient“, kennen die Hälfte der Kantone – darunter alle Westschweizer Kantonsverwaltungen. Diese 13 Kantone gewähren Vätern einen Urlaub von 5 Tagen und mehr. In einzelnen Kantonen können zusätzliche Urlaubstage von der Mutter auf den Vater übertragen werden.
Grosszügiger sind gemäss Umfrage die 25 bevölkerungsreichsten Schweizer Städte. Spitzenreiter sind Lausanne und Bern, die frisch gebackenen Vätern einen Urlaub von bis zu 21 Tagen gewähren. Das Schlusslicht bildet die Neuenburger Stadtverwaltung, wo Väter nach der Geburt einen freien Tag bekommen, was unter dem vom KV Schweiz empfohlenen Minimum liegt.
Kosten: 180 Millionen
Travail.Suisse fordert seit längerem vier Wochen Vaterschaftsurlaub für alle. Weil die Kosten derzeit von den Arbeitgebern getragen werden, macht sich der Gewerkschaftsdachverband für eine nationale Lösung nach dem Vorbild der Mutterschaftsversicherung stark. Travail.Suisse schätzt die nötigen Investitionen auf 180 Millionen Franken.