Treffen der zyprischen Volksgruppenführer angekündigt

Neue Hoffnung für die Überwindung der Teilung Zyperns: Der Sieger der Präsidentenwahl in der Türkischen Republik Nordzypern, Mustafa Akinci, kündigte ein Treffen mit dem Präsidenten der griechisch-zyprischen Republik Zypern, Nikos Anastasiades, an.

Gespaltenes Land: Grenzzaun in der verlassenen Küstenstadt Varosia (Bild: sda)

Neue Hoffnung für die Überwindung der Teilung Zyperns: Der Sieger der Präsidentenwahl in der Türkischen Republik Nordzypern, Mustafa Akinci, kündigte ein Treffen mit dem Präsidenten der griechisch-zyprischen Republik Zypern, Nikos Anastasiades, an.

Das Treffen werde am kommenden Samstag an einem «symbolischen Ort» in Nikosia stattfinden, teilte der griechisch-zyprische Regierungssprecher Nikos Christodoulides am Dienstag mit. Dies hätten die beiden Volksgruppenführer nach einem Telefongespräch vereinbart.

Akinci war am Sonntag als neuer Präsident im von türkischen Truppen besetzten Norden Zyperns gewählt worden. Er löst den als Hardliner geltenden Dervis Eroglu ab. Akinci kündigte nach seinem Wahlsieg an, er wolle die Teilung der Insel überwinden.

Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Die Türkische Republik Nordzypern ist nur von der Türkei anerkannt. Die Republik Zypern im Südteil ist seit 2004 EU-Mitglied. Als mögliche Lösung wird eine Föderation zweier Bundesländer mit politisch gleichberechtigten Volksgruppen angestrebt.

Der letzte vielversprechende Versuch zur Wiedervereinigung liegt zehn Jahre zurück: 2004 hatten beide Inselteile über einen Plan des damaligen UNO-Generalsekretärs Kofi Annan abgestimmt.

Während der Norden mehrheitlich dafür war, lehnten jedoch die griechischen Zyprer ab. Der weiter schwelende Konflikt ist seitdem einer der Stolpersteine in den EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Ankara hat im Nordteil Zyperns weiterhin mehr als 35’000 Soldaten stationiert.

Akincis Ziel einer baldigen Wiedervereinigung wird von der Türkei mit Argwohn betrachtet. Deren Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Montag betont, die Türkei sei das «Mutterland» Nordzyperns.

Akinci erwiderte am Dienstag: «Unsere Beziehung muss brüderlich sein, nicht wie die einer Mutter zu ihrem Kind.» Die türkisch-zyprische Gemeinde müsse auf ihren eigenen Flügeln fliegen, «im Herzen eines föderalen zyprischen Staats und in der EU».

Nächster Artikel