Die Trockenheit im Tessin und in Norditalien hält weiter an. Die Flüsse und Seen im Tessin und Norditalien haben Tiefstände erreicht.
Besorgniserregend ist vor allem die Lage des Lago Maggiore, dessen Pegel in einem Monat stark gesunken ist und derzeit auf dem bisher tiefsten Stand seit Oktober 2014 liegt. Auch der Pegel des Comer Sees ist stark gefallen.
Im Rest der Schweiz sind die Pegelstände der Schweizer Seen nicht so stark gesunken, wie aus den hydrologischen Aufzeichnungen des Bundesamts für Umwelt BAFU hervorgeht.
Mitte Juli war es zu Verstimmungen zwischen dem Tessin und Italien gekommen, weil Italien eigenmächtig beschlossen hatte, den Pegel des Lago Maggiore zu verändern.
Sorge um den Po
Mit Aufmerksamkeit wird auch die Lage des längsten Flusses Italiens, dem Po, beobachtet. In den norditalienischen Regionen, durch die der 652 Kilometer lange Fluss fliesst, herrscht bereits seit Wochen Sorge wegen Wassermangels.
Ausbleibender Regen und nicht zuletzt defekte Wasserleitungen bescheren Norditalien erhebliche Versorgungsengpässe. Befürchtet werden Zustände wie im Jahr 2003, als der Fluss ein historisches Tief erreicht hatte.
Eine Reihe von Flüssen, die in den Po münden, haben wegen ausgebliebener Niederschläge gravierende Wasserprobleme. Erwogen wird, Stauseen in den Alpen zu öffnen, um die norditalienischen Flüsse vor dem Austrocknen zu bewahren. Umweltschützer warnen jedoch vor den Folgen für das Ökosystem der Seen.
Der Wassermangel bedroht zudem die Agrarproduktion. Die Schäden für Italiens Landwirtschaft wegen der Rekordhitze in diesen Wochen bezifferte der Landwirtschaftsverband Coldiretti mit 200 Millionen Euro.