Griechenland kommt nach Einschätzung einer Expertengruppe seiner internationalen Geldgeber nicht mit den vorhandenen Hilfspaketen aus. Die Regierung in Athen brauche zusätzliche 15 Mrd. Euro, um den Staatshaushalt bis Ende 2014 zu finanzieren.
Dies steht in dem Bericht der Troika aus Internationalem Währungsfonds, Europäischer Zentralbank und EU-Kommission, der der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag.
Die Risiken des zuletzt noch einmal verschärften Reformprogramms seien sehr gross, da die Koalitionsregierung in Athen unter dem politischen Druck im Land auseinanderbrechen könne und die Sparmassnahmen wahrscheinlich vor Gericht angefochten würden.
Sollte Griechenland für seine Stabilisierung zwei Jahre mehr Zeit als bislang verabredet bekommen, sei in den Jahren 2015 und 2016 eine weitere Finanzierungslücke von 17,6 Mrd. Euro zu schliessen.
Zuvor sagte der Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker zum seit langem erwartete Bericht der Geldgeber-Troika zur Haushalts- und Schuldenlage Griechenlands: „Der Bericht ist im Grundton positiv, weil die Griechen ja wirklich geliefert haben“, sagte Jean-Claude Juncker am Montag in Brüssel.
„Wir werden den Troika-Bericht, der uns gestern Nacht zugestellt wurde, im Detail prüfen“, sagte der luxemburgische Premier- und Finanzminister. Er könne das Dokument noch nicht abschliessend beurteilen, da er noch mit der Lektüre beschäftigt sei, so Juncker.
Nach der Verabschiedung des Reformprogramms und des Haushalts 2013 durch das griechische Parlament seien nun die internationalen Geldgeber am Zug. „Aber es braucht, bevor wir liefern können, noch einige Zusatzklärungen in Sachen Schuldentragfähigkeit und Finanzierung.“
Juncker bestätigte, dass die Euro-Finanzminister am Montagabend keine endgültigen Beschlüsse zur nächsten Kreditauszahlung von 31,5 Mrd. Euro an Griechenland treffen würden. Der Termin für eine weitere Sitzung stehe noch nicht fest. Ohne das frische Geld wäre Athen bald pleite.