Tropenhaus Frutigen produziert Schweizer Kaviar „Oona“

Mit „Oona“ – keltisch für „das Aussergewöhnliche“ – ist in der Schweiz erstmals ein inländischer Kaviar erhältlich. Produziert wird die Delikatesse in Handarbeit vom Tropenhaus Frutigen BE, wie es bei der Vorstellung des Kaviars am Mittwochabend in Zürich hiess.

Das Tropenhaus Frutigen produziert Störkaviar (Archiv) (Bild: sda)

Mit „Oona“ – keltisch für „das Aussergewöhnliche“ – ist in der Schweiz erstmals ein inländischer Kaviar erhältlich. Produziert wird die Delikatesse in Handarbeit vom Tropenhaus Frutigen BE, wie es bei der Vorstellung des Kaviars am Mittwochabend in Zürich hiess.

„Auf diesen Moment haben wir Jahre hingearbeitet“, sagte Beat Schmidt, Geschäftsführer des Tropenhauses, an der Präsentation. Er sei sich sicher, dass der Frutiger Kaviar in die Geschichte eingehe. „In 50 Jahren redet man nicht mehr von Schweizer Schokolade, sondern von Schweizer Kaviar“, sagte er.

Die Idee für das Produkt stammt vom Verwaltungsratspräsidenten des Tropenhauses, Peter Hufschmied. Seine Frau, eine gebürtige Russin, habe ihn auf den Geschmack gebracht, sagte Hufschmied. Er rechne damit, dieses Jahr rund 300 Kilogramm Störkaviar in Frutigen zu produzieren.

Mehrheit für ausländischen Markt bestimmt

Jährlich sollen im Berner Oberland insgesamt 3 Tonnen Kaviar hergestellt werden. Die Mehrheit davon, etwa 2 Tonnen, wolle man ins Ausland exportieren, sagte Hufschmied. Als Abnehmer in Frage kämen etwa Asien oder Russland.

In der Schweiz soll der Kaviar an Topgastronomen verkauft werden und im Detailhandel erhältlich sein. Für die breite Masse ist das Luxusprodukt allerdings kaum gedacht: Der Kaviar kostet zwischen 130 Franken (für 30g) und 1530 Franken (für 250g).

Gewonnen wird der Kaviar von rund 35’000 sibirischen Störfischen. Diese wurden vor sechs Jahren in Frutigen angesiedelt. Nächstes Jahr soll der Bestand auf 60’000 Tiere erhöht werden. Das Wasser, in dem sich die Störe tummeln, stammt aus dem neuen Lötschbergbasistunnel.

Anlage kostete rund 30 Millionen

Die Wärme des Wassers beheizt auch die Gewächshäuser des Tropenhauses, wo exotische Früchte gedeihen. Unter anderem werden Papayas und Mangos geerntet. Für das Tropenhaus arbeiten rund achtzig Personen.

Eröffnet wurde es nach 18 Monaten Bauzeit im November 2009. Die Anlage im Kandertal kostete rund 30 Millionen Franken und wurde bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Innovation.

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