Trotz Aussicht auf Einigung im Finanzdrama keine Buchungswelle

Trotz der sich abzeichnenden Einigung im griechischen Finanzdrama ist in der Schweiz keine Buchungswelle für Hellas-Ferien in Sicht. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Last-Minute-Angebote boomen, spüren die grossen Schweizer Reisekonzerne eher noch Zurückhaltung.

Griechenland-Ferien sind bei Schweizern weiterhin hoch im Kurs. Auch die Insel Santorini zählt zu den beliebten Destinationen. (Bild: sda)

Trotz der sich abzeichnenden Einigung im griechischen Finanzdrama ist in der Schweiz keine Buchungswelle für Hellas-Ferien in Sicht. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Last-Minute-Angebote boomen, spüren die grossen Schweizer Reisekonzerne eher noch Zurückhaltung.

In den letzten Wochen sei die Nachfrage nach Griechenland-Ferien zögerlich gewesen, sagten die Sprecher von Kuoni Schweiz und Hotelplan Suisse am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Dies könnte aber auch auf das schöne Wetter in der Schweiz zurückzuführen sein, sagte Kuoni-Sprecher Peter Brun.

Allerdings sei der Buchungsstand für das von der Pleite bedrohte Land gut. Bei Hotelplan Suisse würden die Buchungen für die griechischen Inseln um 14 Prozent über dem Vorjahr 2014 liegen, das bereits ein Rekordjahr gewesen sei, sagte Hotelplan-Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir. Man habe weniger Last-Minute-Ferien im Angebot.

Auch bei Kuoni Schweiz sei der Buchungsstand für Griechenland gut, sagte Brun. Gewisse Inseln würden über dem Vorjahresniveau liegen. TUI-Suisse-Sprecher Roland Schmid sagte, Griechenland sei in Bezug auf die Buchungen sehr gut durch die Krise gekommen: «Wir haben Zusatzflüge ebenfalls gut gefüllt. Auch die Nachfrage für Herbst ist vorhanden.»

Krise auf Inseln für Touristen kaum spürbar

95 Prozent der Griechenland-Kunden würden auf den Inseln Ferien machen, sagte Huguenin. Bisher seien von dort alle Signale der Reiseleiter positiv gewesen, sagte TUI-Suisse-Sprecher Schmid. Es habe keine Engpässe bei Lebensmitteln oder Benzin gegeben. Die Schweizer Reiseveranstalter raten den Kunden weiterhin, genügend Bargeld mitzunehmen, auch wenn Touristen von den Abhebungslimiten von 60 Euro an griechischen Geldautomaten nicht betroffen sind.

Während die Buchungszahlen von Pauschaltouristen aus der Schweiz gut ausfallen, sieht die Lage bei den Individualreisenden anders aus. Laut griechischen Medienberichten spricht die dortige Hotelbranche von zehntausenden Annullierungen pro Woche. Die jetzige Hochsaison drohe zu einer Katastrophe zu werden, hiess es.

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