Neuen Rekorden zum Trotz ist der dänische Spielzeughersteller Lego 2016 längst nicht so stark gewachsen wie in den vergangenen Jahren. Beim Umsatz legte das Unternehmen von 35,8 auf 37,9 Milliarden Kronen zu (knapp 5,5 Milliarden Franken).
Das sagte Finanzchef John Goodwin am Donnerstag im dänischen Billund. Der Gewinn des Bauklötzchenbauers kletterte im abgelaufenen Geschäftsjahr nur ganz leicht von 9,2 auf 9,4 Milliarden Kronen (rund 1,4 Milliarden Franken).
«Das Wachstum, das wir in den letzten zehn Jahren hatten, war übernatürlich», sagte Lego-Chef Bali Padda der Deutschen Presse-Agentur und sprach von einem «fantastischen Resultat» für 2016. Padda hatte im Dezember die Nachfolge von Jørgen Vig Knudstorp angetreten, der seit 2004 Lego-Chef gewesen war. Vig Knudstorp leitet seitdem die neue Unternehmenseinheit Lego Brand Group und soll von Mai an dem Aufsichtsrat vorstehen.
Besonders beliebt waren nach Lego-Angaben im vergangenen Jahr die Sets Lego Ninjago, Lego City, Duplo, Star Wars und Lego Friends. Zudem brachten die Dänen mehr als 335 neue Produkte auf den Markt, darunter Lego Nexo Knights, eine Plattform, die das Spiel mit Bauklötzen mit dem digitalen Spielen verbindet.
«Es ist eine Anerkennung der Tatsache, dass Kinder heute in einer anderen Welt leben», sagte Marketing-Chefin Julia Goldin der Deutschen Presse-Agentur.
Mehr Schwung im 2017 erwartet
Padda will künftig auf «nachhaltiges Wachstum setzen» – erwartet für 2017 aber auch wieder mehr Auftrieb. «Unser Plan ist, die kommerzielle Dynamik am Laufen zu halten», sagte Padda. Grosses Wachstumspotenzial sieht Lego in China.
Der im Februar in deutschen Kinos gestartete Animationsfilm «The LEGO Batman Movie» dürfte die Verkäufe genauso in die Höhe schrauben wie der für September geplante Film zur Lego-Serie «Ninjago» und der Start des Star-Wars-Films, zu dem der Bauklötzchenbauer passende Sets auf den Markt bringt.
«Wir müssen mit ihnen in einer Weise begegnen, die für sie Sinn macht.» Dabei sollen unter anderem eine neue App, mit der sich Kinder wie in einem sozialen Medium austauschen können, und der Roboter-Bausatz Lego Boost, mit dem sie selbst programmieren können, helfen.
Trotzdem dürfe die Konzentration auf den Bauklotz, die Lego nach eigenen Angaben um 2004 aus der Krise geholfen hatte, nicht verloren gehen, mahnte Padda. «Wir glauben, dass das physische Spiel sehr wichtig für ein Kind ist.» Der Spielzeughersteller, der in diesem Jahr sein 85-jähriges Bestehen feiert, hat 19’000 Mitarbeiter.