Schräge Töne, mythische Gestalten und jede Menge Konfetti: Zürich war am Sonntag in Narrenhand. Trotz Dauerregen säumten mehrere tausend Schaulustige den Umzug der Guggenmusiken und bunten Wagen.
Tapfer zogen die Fussgruppen durch die Zürcher Innenstadt, während die Zuschauer mit Regenschirmen und Windjacken am Strassenrand ausharrten. Wegen der nasskalten Witterung war der Publikumsaufmarsch deutlich geringer als in den Vorjahren.
Auch wenn der Wettergott nicht mitspielte und es nicht nur Konfetti regnete: Ausgelassen und laut zelebriert wurde die «ZüriCarneval Parade» gleichwohl. Getreu dem diesjährigen Motto: «Häng den Alltag an den Nagel» – wenigsten für einige Stunden.
Nicht ganz einfach gestaltete sich die Jagd der Kinder auf die Süssigkeiten, galt es doch, die zugeworfene Beute zu erwischen, bevor sie in die nächsten Pfütze platschte.
Insgesamt 70 Gruppen mit rund 2500 Mitwirkenden nahmen dieses Jahr an der Parade teil – so viele wie noch nie. Für Stimmung sorgten zahlreiche Guggenmusiken aus verschiedenen Regionen, die mit schrägen und fetzigen Tönen den Umzug aufmischten, viele von ihnen in prächtige Kostüme gewandet und geschminkt.
Wiederum in grosser Zahl angereist waren die Nachbarn aus dem nördlichen Ausland – nicht als Zuschauer, sondern als aktive Teilnehmer. Die Hexen und Waldgeister aus Süddeutschland prägen mit ihren hinterhältigen Scherzen seit Jahren das Bild der Zürcher Fasnacht.
Temperamentvoll abgeschlossen wurde der lange Zug durch drei südamerikanische Formationen. Zu beschwingter Musik wirbelten die Tänzerinnen und Tänzer aus Bolivien und Peru durch die Strassen und tanzten gegen die Kälte an.
Die Parade vom Sonntag war der offizielle Höhepunkt des fasnächtlichen Treibens in der Limmatstadt. Den Schlusspunkt setzt am kommenden Samstag die «ZüriCarneval Night».