Trotz viel Neuschnee normalisiert sich der Verkehr in den Alpen

Die Ausläufer des Sturms „Andrea“ haben den Alpen übers Wochenende nochmals viel Schnee gebracht. Dennoch entspannte sich die Situation auf Strasse und Schiene allmählich. Die grossen Probleme vom Freitag wiederholten sich nicht.

Viel zu schaufeln gibt es auch in Kippel im Walliser Lötschental (Bild: sda)

Die Ausläufer des Sturms „Andrea“ haben den Alpen übers Wochenende nochmals viel Schnee gebracht. Dennoch entspannte sich die Situation auf Strasse und Schiene allmählich. Die grossen Probleme vom Freitag wiederholten sich nicht.

Der Bergort Andermatt UR war schon am Samstag wieder per Zug und Auto erreichbar. An der heiklen Stelle bei der Schöllenenschlucht wurde die Lawinengefahr durch Sprengungen gebannt, wie ein Sprecher der Urner Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.

In Bezug auf die Strassen im Bündnerland sagte ein Sprecher der Kantonspolizei am Sonntagnachmittag auf Anfrage, er rechne nicht damit, dass sich durch den Neuschnee die Situation wieder verschärfe. Wenn aber Wind aufkomme, könne sich die Lage rasch ändern. An vielen Stellen seien Schneeketten obligatorisch.

Vier Stunden warten

An der Autoverladestationen beim Vereinatunnel, der das Unterengadin mit Klosters verbindet, kam es am Wochenende zu Wartezeiten von bis zu vier Stunden. Bis auf Weiteres eingestellt bleiben die Autoverlade an der Furka (UR/VS) und über den Oberalppass (UR/GR), wie die Matterhorn Gotthard Bahn mitteilte.

Noch nicht seinen normalen Weg durch die Alpen fahren kann der Glacier Express, der St. Moritz und Zermatt VS verbindet. Wegen Lawinengefahr auf verschiedenen Abschnitten werden die Züge noch immer über Zürich und Bern umgeleitet. Noch bis am Sonntagabend unterbrochen war zudem die Strecke Grütschalp-Mürren BE.

Berner Dörfer von Umwelt abgeschnitten

Keine Verbesserung der Situation brachte das Wochenende auch zwei Bergorten im östlichen Berner Oberland: Schon seit Donnerstagabend sind Guttannen unterhalb des Grimselpasses und Gadmen am Sustenpass von der Umwelt abgeschnitten. Wegen Lawinengefahr mussten die Passstrassen gesperrt werden.

Die Vorsichtsmassnahme erwies sich zumindest im Fall von Guttannen als absolut begründet: Beim Weiler Boden erreichte nach der Sperrung eine Lawine tatsächlich die Kantonsstrasse, wie der Gemeindepräsident von Guttannen, Hans Abplanalp, auf Anfrage sagte. Seines Wissens kam es zu keinen Schäden.

Sowohl für Gadmen als auch für Guttannen sind Sperrungen der Strassen nichts Aussergewöhnliches. Die Stimmung sei auch überhaupt nicht dramatisch, sagte Abplanalp. Alle seien wohlauf, und man schaue zueinander. Es sei aber seit dem Lawinenwinter 1999 das erste Mal, dass Guttannen mehrere Tage nicht erreichbar sei.

Über einen Meter Neuschnee

Ingesamt brachte der Sturm „Andrea“ den Alpen in den vergangenen Tagen teilweise über einen Meter Schnee, wie Reto Vögeli, Meteorologe bei MeteoNews, am Sonntag auf Anfrage sagte. Am meisten schneite es im Oberwallis, in den Zentralalpen, im Glarnerland, in Nordbünden sowie im Unterengadin. Die Lawinengefahr ist vielerorts nach wie vor gross.

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