In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump weiteren in seine politischen Prioritäten gegeben. Unter anderem kündigte er an, als US-Präsident das Pariser-Klimaabkommen neu aushandeln zu wollen.
Das Vertragswerk sei unfair den USA gegenüber, sagte der Milliardär am Dienstag in einem Interview mit Reuters. Eine Neuverhandlung des Pariser Klima-Abkommens wäre ein schwerer Rückschlag für das Projekt, das eine Begrenzung der Treibgasproduktion vorsieht. Die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama hatte im April zugesagt, das Abkommen noch zu ratifizieren.
Trump kündigte zudem an, als Präsident die nach der Finanzkrise 2008 erlassenen Reformen zur Bankenregulierung – die sogenannten Dodd-Frank-Vorgaben – fast vollständig aufzuheben. «Dodd-Frank hat einen sehr negativen Einfluss und hat einen sehr schlechten Ruf», sagte er über das Gesetzespaket.
Trump erklärte weiter, er wolle langfristig einen Republikaner an der Spitze der US-Notenbank (Fed) sehen. Dabei sei er «kein Feind» von Amtsinhaberin Janet Yellen.
Treffen mit Kim Jong Un
In der Aussenpolitik würde er sich mit Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un zu einem direkten Gespräch treffen, sagte Trump. Dies wäre ein Bruch mit dem bisherigen Vorgehen der USA. «Ich würde mit ihm reden, ich hätte kein Problem damit, mit ihm zu reden.» Gleichzeitig würde er auf China massiv Druck ausüben, «denn wir haben eine riesige wirtschaftliche Macht über China».
Trump ist der einzig verbliebene Bewerber im Rennen der US-Republikaner. Die formelle Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten soll auf einem Parteitag im Juli erfolgen.