Langenthal und die Rapperswil-Jona Lakers liefern sich ein packendes siebentes Finalspiel. Die Stimmen zum 5:4-Heimsieg der Oberaargauer, die zum zweiten Mal nach 2012 den B-Meistertitel gewinnen.
Der Langenthaler Captain Stefan Tschannen, der das 1:1 erzielte, sprach von Dramatik pur. «Es war kaum zu überbieten und brauchte Nerven.» So verspielte das Heimteam eine 4:2-Führung, ehe Pierrick Pivron 79 Sekunden vor dem Ende der Siegtreffer gelang. Dass sie den Final mit nur einem Ausländer (PostFinance-Topskorer Jeff Campbell fehlte wegen einer Knieverletzung) gewonnen hätten, sei eine unglaubliche Teamleistung gewesen, so Tschannen.
Der Flügelstürmer war wie Verteidiger Claudio Cadonau bereits beim Triumph vor fünf Jahren dabei. Die Vorzeichen seien diesmal anders gewesen. Damals habe niemand gedacht, dass sie im Final gegen Lausanne eine Chance hätten. «Diesmal wurden wir deutlich Qualifikationssieger», sagte Cadonau und fuhr fort: «Das Team ist im Vergleich zu 2012 breiter besetzt. Die dritte und vierte Linie machte einen unglaublichen Job. Das ist der einzige Weg zum Erfolg.» In der Ligaqualifikation treffen die Langenthaler erneut auf Ambri-Piotta. Wie blickt Cadonau dieser Serie entgegen? «Heute Abend ist das noch weit weg. Wir lassen uns diesen Moment nicht nehmen, geniessen es und können stolz sein.»
Tomlinson: «Bin stolz auf unsere Entwicklung»
Bei den Lakers überwog selbstredend die Enttäuschung. Trainer Jeff Tomlinson bedauerte den späten Gegentreffer zum 4:5. «Das tut schon weh. Es war heute eine emotionale Achterbahn. Nach dem 4:4 dachte ich, dass wir das Spiel gewinnen.» Der Deutsch-Kanadier gab sich aber als fairer Verlierer: «Langenthal war über die gesamte Serie die bessere Mannschaft. Ich bin stolz, wie wir uns entwickelt haben, wie die Jungs kämpften. Wir kamen als Team zusammen. Die Fans und die Region können stolz sein, eine solch Willensstarke Mannschaft zu haben. Wir werden schon jetzt die nächste Saison vorbereiten und hoffentlich einen Tick besser werden.»
In die gleiche Richtung äusserte sich Routinier Cyrill Geyer. «Das Team hat einen riesigen Charakter. Es tut mir extrem leid für die Mannschaft, dass es heute nicht gereicht hat.» Sie seien spielerisch nicht immer die bessere Equipe in all diesen Serien gewesen. Sie hätten aber all das gemacht, was in den Playoffs wichtig sei. «Dadurch konnten wir die meiste Zeit das Glück auf unsere Seite zwingen. Ich glaube, es hat uns niemand zugetraut, im Final im siebenten Spiel dabei zu sein.»
Die Rapperswiler standen zum zweiten Mal nach dem Abstieg vor zwei Jahren im B-Final. Den ersten verloren sie gegen Ajoie mit 2:4, und nun fehlte gegen Langenthal nur ein Sieg. In der kommenden Saison soll es nun klappen mit dem Titel und danach mit dem Wiederaufstieg.