Die Tschechische Republik würde eine stärkere militärische Präsenz der NATO an deren östlichen Bündnisgrenzen begrüssen. «Falls sich Polen oder die baltischen Staaten das wünschen, werden wir eine solche Initiative im Rahmen der Bündnissolidarität unterstützen», sagte der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka am Donnerstag der Onlineausgabe der Zeitung «MF Dnes».
Er verstehe die Sorgen dieser Länder, sagte der Sozialdemokrat vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise eine Woche vor dem NATO-Gipfel in Wales.
Die Schaffung von NATO-Stützpunkten in seinem eigenen Land hält er nicht für geboten: «Unsere Sicherheitslage erfordert das nicht und wir verlangen nichts dergleichen von unseren Verbündeten.»
US-Präsident Barack Obama hatte am Donnerstag gesagt die USA würden in der Ukraine nicht militärisch eingreifen, da das Land kein Mitglied der NATO sei. Der US-Präsident betonte jedoch, die USA seien zu Militäraktionen bereit, sollten Nato-Mitgliedstaaten in Osteuropa angegriffen werden.
Washington werde seinen Bündnis-Verpflichtungen nachkommen und jedes Mitglied des Atlantischen Bündnisses «sehr ernsthaft verteidigen».
Wegen der jüngsten Eskalation im Ukraine-Konflikt kommen am Freitag die Botschafter der NATO-Länder in Brüssel zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Das US-Verteidigungsministeriums teilte mit, dass im Oktober Kampfpanzer und etwa 600 Soldaten zu einer Militärübung nach Polen und in die Staaten des Baltikums geschickt werden.