Die bisher regierende Syriza Partei des zurückgetretenen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras hat sich aufgesplittet. 25 Abgeordnete des linken Flügels bildeten eine eigenständige Parlamentsgruppe und wollen nun eine neue Partei aufbauen.
Chef der Gruppe werde der Anführer des bisherigen linken Flügels der Syriza-Partei, Panagiotis Lafazanis, sein. Dies teilte am Freitagmorgen das Parlamentspräsidium mit. Der Name der eigenständigen neuen Fraktion werde Volkseinheit (LAE) sein, hiess es.
Die neue Fraktion im Athener Parlament ist damit die drittstärkste Kraft im Parlament – nach der Syriza Partei mit jetzt nur noch 124 Parlamentariern und der konservativen Nea Dimokratia (ND) mit 76 Abgeordneten. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen der so genannten Rebellen erfuhr, wollen die abtrünnigen Abgeordneten rasch auch eine neue Linkspartei unter dem gleichen Namen (Volkseinheit) gründen.
Inzwischen hat der Chef der grössten Oppositionspartei Neue Demokratie, Evangelos Meimarakis, das Mandat für die Regierungsbildung erhalten. Dafür werde er am Freitag Präsident Prokopis Pavlopoulos treffen, teilte ein Vertreter seiner Partei mit.
Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Parlament hat Meimarakis kaum Chancen, eine Koalition aufzustellen. Deswegen gelten Neuwahlen als wahrscheinlich, die auch Tsipras befürwortet.