Der bei den Wahlen in Simbabwe unterlegene Noch-Regierungschef Morgan Tsvangirai hat seine Klage gegen die Abstimmung zurückgezogen. Die Anfechtungsklage sei zurückgezogen worden, weil der Prozess ohnehin eine Farce geworden wäre.
Das sagte der Sprecher seiner Partei Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC), Douglas Mwonzora, am Freitag. Tsvangirai war wegen der Abhaltung und der Ergebnisse der Wahlen vom 31. Juli vor das Verfassungsgericht des Landes gezogen. Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen hatten Staatschef Robert Mugabe und seine Partei nach offiziellen Angaben haushohe Siege davongetragen.
Die um Tsvangirai versammelte Opposition hatte hingegen Betrugsvorwürfe erhoben und vor allem fehlerhafte Wählerlisten moniert, auf denen unzählige Wahlberechtigte am Wahltag ihren Namen nicht fanden.
Am Samstag hätten die ersten Anhörungen vor dem Gerichtshof in der Hauptstadt Harare angestanden. Der MDC zufolge geben die Verantwortlichen für die Organisation der Wahlen aber unter anderem wichtige Dokumente nicht heraus, die vor Gericht verwertbar gewesen wären. Es sei daher «extrem fraglich, ob die MDC eine faire Anhörung bekommt», sagte Mwonzora.