Die Tuareg in Mali sind zu einem Dialog mit der Zentralregierung in Bamako bereit, wollen sich aber nicht entwaffnen lassen. Die Tuareg-Organisation MNLA strebt nach Angaben ihres Sprechers eine politische Lösung in Mali an.
Zuvor war die MNLA mit mit Vertretern der malischen Regierung in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, zusammengekommen. Die Gespräche mit Malis Aussenminister Tieman Coulibaly seien „sehr positiv“ gewesen, sagte MNLA-Sprecher Moussa Ag Assarid am Mittwoch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. „Aber wir haben nicht die Absicht, uns entwaffnen zu lassen.“
An dem Treffen in Ouagadougou nahmen neben der MNLA auch Vertreter der islamistischen Organisation Ansar Dine teil. Andere islamistische Gruppen, von denen einige der Terrororganisation Al-Kaida nahe stehen, waren nicht vertreten.
Seit dem Militärputsch im März hat sich der Norden Malis abgespalten und wird von den Tuareg und Islamisten kontrolliert. Chaos und Menschenrechtsverletzungen prägen nach Berichten von UNO-Vertretern und Menschenrechtsorganisationen derzeit den Norden.
Intervention bereits geplant
Der UNO-Sicherheitsrat in New York hat sich bereits grundsätzlich für eine Intervention von Friedenstruppen der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS ausgesprochen. Die Vorbereitungen für einen baldigen Militäreinsatz von etwa 3300 Soldaten verschiedener afrikanischer Staaten gehen weiter voran.
Das UNO-Sicherheitsratsmitglied Frankreich kündigte in der Nacht zum Mittwoch in New York an, noch in diesem Monat die abschliessende, für eine Intervention notwendige Resolution vorzuschlagen.
Der Kampfeinsatz gegen die den Norden Malis beherrschenden Rebellen soll von Truppen der ECOWAS geführt werden. Die EU will sich an der Ausbildung der Streitkräfte beteiligen und Geld geben.
Der derzeitige ECOWAS-Vorsitzende Alassane Ouattara hatte sich am Dienstagabend in Paris für einen zügigen Kampfeinsatz ausgesprochen. „Der politische Dialog ist sicher notwendig, aber eine Militärintervention erscheint mir unumgänglich“, sagte der Staatschef der Elfenbeinküste nach Gesprächen mit Frankreichs Präsident François Hollande.