In der Gruppe D kommt Favorit Spanien erst am Montag zum Einsatz, aber die Türkei und Kroatien müssen schon am Sonntag ein erstes Mal ran. Beide bezeichnen die Partie als Schlüsselspiel.
An der EM-Endrunde in Frankreich sind die Schweizer zahlreich vertreten. Neben den Mannen von Vladimir Petkovic besitzen vorab im albanischen Team gleich ein paar Spieler auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Das war vor vier Jahren noch anders. Damals gab es nur einen Aktiven mit Schweizer Pass: den in Rheinfelden geborenen, in Möhlin aufgewachsenen und beim FC Basel fussballerisch gross gewordenen Ivan Rakitic. Der ist auch diesmal dabei – und brennt auf Revanche, wenn es um 15.00 Uhr im Pariser Prinzenpark gegen die Türkei geht.
In den Reihen des FC Barcelona, des spanischen Meisters, ist Rakitic inzwischen zum Weltstar gereift, von Erfolgen verwöhnt. Doch an eine Partie, an den EM-Viertelfinal von 2008 im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen die Türkei, erinnert er sich nur ungern: «Einer der schwierigsten Momente meiner Karriere. Am liebsten hätte ich mich in einer dunklen Ecke verkrochen.»
Ivan Klasnic hatte die Kroaten in der 119. Minute in Führung geschossen. Sie feierten den vermeintlichen Siegtreffer so ausgiebig, dass die Konzentration für die letzten Sekunden völlig verloren ging. Die Türken schossen praktisch mit dem Schlusspfiff den Ausgleich, und verloren das folgende Penaltyschiessen. Drei ihrer vier Schützen scheiterten, unter ihnen auch Rakitic.
Neben Rakitic verfügt Kroatien aktuell dank Spielern wie Luka Modric (Real Madrid) oder Mario Mandzukic (Juventus Turin) über weitere Stars der Extraklasse. Doch die Kroaten sind gewarnt. Die Türken verloren von den letzten 15 Spielen nur eines. Ende März nahmen sie in einem Testspiel auch den Österreichern mit einem 2:1 etwas den Wind aus dem Segel.