Nach einer Inspektion durch die israelischen Behörden hat die erste Tranche einer türkischen Hilfslieferung für Palästinenser am Montagabend den Gazastreifen erreicht. Die zehn Lastwagen brachten Nahrungsmittel, Spielzeug und Kleidung.
Insgesamt will die Türkei 400 LKW-Ladungen in das Gebiet bringen, das die radikalislamische Palästinenserbewegung Hamas kontrolliert. Den Weg für die Lieferungen hatten lange diplomatische Verhandlungen zwischen der Türkei und Israel freigemacht.
Die Türkei werde «ihre Hilfsbemühungen für die Bewohner des Gazastreifens fortsetzen und dabei helfen, die Wasser- und Energiekrise beizulegen», sagte der türkische Botschafter für die Palästinensergebiete, Mustafa Sarnic, bei der Ankunft der Hilfslieferungen am israelischen Grenzübergang Kerem Schalom.
Der Hamas-Vizeminister für Soziales, Jussef Ibrahim, kündigte eine rasche Verteilung an die Bedürftigsten an.
Die israelische Marine hatte Ende Mai 2010 eine Hilfsflotte beim Versuch, die Seeblockade zu durchbrechen, gestoppt und dabei zehn türkische Aktivisten getötet, was ein schweres Zerwürfnis zwischen den traditionell miteinander befreundeten Staaten auslöste.
Ankara hatte von Israel bei den jüngsten Verhandlungen über die beiderseitige Normalisierung der Beziehungen zunächst die Aufhebung der Seeblockade verlangt, war damit aber auf Ablehnung gestossen. Schliesslich wurde vereinbart, die humanitären Hilfsgüter über den israelischen Hafen Aschdod in den Gazastreifen zu bringen.
Israel sicherte mittlerweile zu, die türkischen Opfer und Hinterbliebenen des Angriffs auf die Hilfsflotte mit umgerechnet etwa 18 Millionen Euro zu entschädigen. Bald sollen auch Botschafter zwischen beiden Ländern ausgetauscht werden.