Türkischer Aussenminister spricht sich für Faruk al-Schara aus

Syriens Vizepräsident Faruk al-Schara könnte nach den Worten des türkischen Aussenministers Ahmet Davutoglu die Führung einer Übergangsregierung in Syrien übernehmen. Al-Schara sei «ein Mann der Vernunft und des Gewissens» und habe sich «nicht an den Massakern in Syrien beteiligt», sagte Davutoglu.

Würde als Staatschef auch von der Opposition akzeptiert: Faruk al-Schara (Archiv) (Bild: sda)

Syriens Vizepräsident Faruk al-Schara könnte nach den Worten des türkischen Aussenministers Ahmet Davutoglu die Führung einer Übergangsregierung in Syrien übernehmen. Al-Schara sei «ein Mann der Vernunft und des Gewissens» und habe sich «nicht an den Massakern in Syrien beteiligt», sagte Davutoglu.

Niemand kenne das System in Syrien besser als al-Schara. Zudem sei die syrische Opposition geneigt, diesen als künftigen Staatschef zu akzeptieren, sagte der Aussenminister am Samstagabend in einem Interview mit dem türkischen Fernsehsender TRT.

Al-Schara ist seit 2006 Stellvertreter von Präsident Baschar al-Assad. Im August hatte es Berichte über eine Desertion al-Scharas gegeben, die von Damaskus dementiert wurden.

Unter Hausarrest?

Nach Angaben aus der syrischen Opposition soll al-Schara aber unter Hausarrest stehen. Davutoglu zeigte sich überzeugt, dass sich der Vizepräsident weiterhin in Syrien aufhält.

Die Beziehungen zwischen Ankara und Damaskus hatten sich seit Beginn des Konflikts in Syrien im März 2011 kontinuierlich verschlechtert. Die Türkei unterstützt offen die syrischen Rebellen und fordert den Rücktritt Assads.

Die Beziehungen erreichten einen Tiefpunkt, als am Mittwoch ein türkisches Grenzdorf von syrischem Artilleriebeschuss getroffen wurde, wobei fünf Zivilisten getötet wurden. Die Türkei reagierte mit Vergeltungsangriffen, bei denen mehrere syrische Soldaten getötet worden sein sollen. Seither wurde türkisches Gebiet wiederholt von syrischen Geschossen getroffen, die die Türkei erwiderte.

Nächster Artikel