Bei gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizisten in der Türkei ist ein Mann durch einen Kopfschuss getötet worden. «Wir konnten Ugur Kurt nicht retten», schrieb Istanbuls Gouverneur Hüseyin Avni Mutlu am Donnerstagabend auf Twitter.
Der stellvertretende türkische Regierungschef Bülent Arinc hatte zuvor berichtet, der 30-Jährige sei von einer Kugel in den Kopf getroffen worden, als er an einer Beisetzung in Istanbul teilnahm. Die Polizei sei in der Nähe des Begräbnisses mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vorgegangen und habe mit scharfer Munition Schüsse in die Luft abgegeben.
Arinc kündigte an, die von den Polizisten eingesetzten Schusswaffen sowie die auf den Mann abgefeuerte Kugel sollten untersucht werden. Übereinstimmenden Berichten zufolge hatte eine kleine Gruppe von Demonstranten im Stadtteil Okmeydani ihren Unmut über das Grubenunglück von Soma sowie den Tod eines jugendlichen Demonstranten bei den Gezi-Unruhen im vergangenen Jahr kundgetan, als die Polizei eingriff.
Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Polizisten hätten mit scharfer Munition in die Menschenmenge geschossen. Die Nachrichtenagentur Dogan veröffentlichte das Foto eins Mannes, der inmitten einer Blutlache auf der Strasse liegt.