Der türkische Regierungchef Recep Tayyip Erdogan hat sein Kabinett umgebildet. Nach einem Treffen Erdogans mit Präsident Abdullah Gül teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit, die Minister für Inneres, Bildung, Gesundheit und Tourismus würden ausgetauscht.
Neuer Innenminister wird demnach der frühere Gouverneur von Istanbul, Muammer Güler. Der bisherige Innenminister Idris Naim Sahin stand in der Kritik, seit bei einem Angriff der türkischen Luftwaffe auf mutmassliche Stellungen kurdischer Rebellen im Dezember 2011 nahe der Grenze zum Irak 34 türkische Zivilisten getötet worden waren.
Er nannte den Vorfall damals eine „Erfahrung“ für die Armee und lehnte es ab, sich für die Tötung der Menschen zu entschuldigen. Die Kabinettsumbildung war in der Türkei bereits seit einiger Zeit erwartet worden.
Umgesetzt wurde sie nun, nachdem Ankara Gespräche zwischen dem Geheimdienst und dem inhaftierten Chef der verbotenen Rebellengruppe Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan, bestätigt hatte. Die Türkei strebt eine Entwaffnung der Rebellen an, die seit dem Jahr 1984 gegen den türkischen Staat kämpfen.