Der türkische Schauspieler und politische Aktivist Tarik Akan ist tot. Wie der türkische Sender NTV am Freitag berichtete, starb der 66-Jährige an Lungenkrebs. Er wurde 1982 als Hauptdarsteller in Yilmaz Güneys Film «Yol» international bekannt.
Der auch für sein gutes Aussehen bekannte Schauspieler wirkte in mehr als hundert Streifen mit. Internationale Anerkennung erlangte er mit «Yol – Der Weg», einem Film über Gefangene auf Hafturlaub nach dem Militärputsch in der Türkei 1980. Der Film gewann 1982 die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes. In der Türkei war «Yol», der auch Einblicke in das Leben der kurdischen Minderheit gibt, lange auf dem Index.
Erste Bekanntheit erlangte Akan, der mit bürgerlichem Namen Tarik Tahsin Üregül hiess, mit Komödien und anderen Rollen in den 70ern. Später arbeitete er auch als Regisseur und Produzent. Nach dem Putsch 1980 sass der aus einer Militärfamilie in Istanbul stammende Akan für zehn Wochen im Gefängnis. Verurteilt wurde er wegen einer Rede, die er in Frankfurt gehalten hatte.
In seiner 2002 verfassten Autobiografie mit dem Titel «Mutter, ich habe Läuse», beschreibt er auch die Zeit hinter Gittern. Akan äusserte sich wiederholt kritisch über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan.