An der Grenze zwischen der Türkei und Syrien hat sich am Freitag nach türkischen Angaben ein weiterer feindseliger Zwischenfall abgespielt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP drängte ein türkisches Kampfflugzeug nahe der Grenze einen syrischen Helikopter ab.
Der Helikopter habe sich der Grenze genähert, um die von Rebellen kontrollierte syrische Stadt Asmarin zu bombardieren, sagte ein türkischer Offizieller, der namentlich nicht genannt werden wollte, AFP in Ankara. Darauf sei ein Kampfflugzeug der türkischen Luftwaffe vom Stützpunkt im südöstlichen Diyarbakir gestartet und habe den Helikopter abgedrängt.
Nach einem Bericht der türkischen Zeitung Hürriyet verlegte die türkische Luftwaffe inzwischen 15 Kampfjets aus anderen Landesteilen nach Diyarbakir. Die Zahl der türkischen Panzer an der Grenze zu Syrien wurde um noch einmal 60 auf jetzt 250 erhöht, wie die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise berichtete.
In der vergangenen Woche war der Konflikt an der Grenze eskaliert, nachdem syrische Artilleriegeschosse in einem türkischen Grenzort einschlugen und fünf Zivilisten töteten. Seitdem schlagen immer wieder Geschosse auf türkischem Gebiet ein, die türkische Armee antwortet mit Gegenschlägen.
Heftige Gefechte in Syrien
Seit vergangener Woche haben die türkischen Streitkräfte ihre Präsenz in der Grenzregion verstärkt; das Parlament in Ankara gab grundsätzlich grünes Licht für einen Militäreinsatz im Nachbarland.
In Syrien selbst wird in vielen Regionen heftig gekämpft. Heftige Gefechte wurden aus den Provinzen Aleppo und Idlib an der Grenze zur Türkei gemeldet.
Obwohl Rebellen immer wieder von Verlusten auf Regierungsseite berichten, scheinen die Kräfte von Präsident Baschar al-Assad zuletzt im Umland der Hauptstadt Damaskus und in der Stadt Homs Gebietsgewinne zu verzeichnen.
Die der Opposition nahestehende Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter in London teilte am Freitag mit, am Vortag seien 92 Soldaten sowie 146 Zivilisten und Rebellen getötet worden. Am Freitag zählten die Regimegegner 35 Todesopfer.