Tunesien will zurückkehrende Dschihadisten nicht

Tunesiens Regierungschef Youssef Chahed hat einen entschlossenen Umgang der Behörden mit Dschihadisten angekündigt, die von ausländischen Kampfregionen in ihre Heimat zurückkehren. Die Regierung lehne die Rückkehr von «Terroristen» aus Krisengebieten ab, sagte er.

Laut dem tunesischen Regierungschef Youssef Chahed kennt das nordafrikanische Land die Identität aller Tunesier, die sich islamistischen Terrororganisationen angeschlossen haben. Wer zurückkehrt, wird verhaftet. (Archivbild) (Bild: sda)

Tunesiens Regierungschef Youssef Chahed hat einen entschlossenen Umgang der Behörden mit Dschihadisten angekündigt, die von ausländischen Kampfregionen in ihre Heimat zurückkehren. Die Regierung lehne die Rückkehr von «Terroristen» aus Krisengebieten ab, sagte er.

«Diejenigen, die zurückkommen, werden direkt bei ihrer Ankunft auf tunesischem Boden festgenommen», sagte Chahed am Donnerstag dem staatlichen Sender Watanija. Die Verdächtigen müssten sich dann nach dem Anti-Terror-Gesetz des Landes vor der Justiz verantworten.

Der Staat besitze Listen mit den Angaben zu allen Tunesiern, «die sich in Konfliktgebieten aufhalten und Terrororganisationen angehören». Jeder Verdächtige sei bekannt. Nach Schätzungen der UNO haben sich mehr als 5000 Tunesier Dschihadistengruppen wie dem Islamischen Staat (IS) angeschlossen und kämpfen in Syrien, im Irak und in Libyen.

Die Behörden fürchten, dass diese kampferprobten Extremisten nach und nach in die Heimat zurückkehren. Vergangene Woche teilte Tunesiens Innenminister Hédi Majdoub mit, 800 tunesische Dschihadisten seien bereits zurückgekehrt.

Eigentlich war für Donnerstag ein Ministertreffen unter Vorsitz von Chahed geplant, bei dem über einen Aktionsplan zum Umgang mit heimkehrenden Dschihadisten entschieden werden sollte. Dieses fand jedoch nicht statt. Der Regierungschef traf sich aber am Nachmittag mit Präsident Béji Caid Essebsi, um über die Regierungspläne zu sprechen.

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