Jede dritte Turteltaube ist weltweit in den letzten 16 Jahren verschwunden. Der Vogel, der auch in der Schweiz vorkommt, gilt als gefährdet. Er wurde neu auf die globale Rote Liste der Vögel aufgenommen. Diese umfasst aktuell 1519 Vögel.
Die Turteltaube ist im Volksmund Symbol für Liebe und Glück. Ihr charakteristisches Gurren ist nicht zu Überhören. Der Vogel brütet in ganz Europa ausser in Skandinavien sowie in Nordafrika und Vorderasien. In der Schweiz ging ihr Bestand seit den 1990er Jahren um 25 Prozent zurück.
Wie der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz mitteilte, wurden dieses Jahr fünf Schweizer Brutvögel neu in die globale Rote Liste aufgenommen, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Neben der Turteltaube gilt demnach auch die Tafelente neu als weltweit gefährdet. Kiebitz, Wiesenpieper und Eiderente wurden als «potenziell gefährdet» auf die so genannte Vorwarnliste gesetzt.
International wurden dieses Jahr 40 Arten neu in die globale Rote Liste aufgenommen oder in eine höhere Kategorie gerückt, weil für sie die Gefahr des Aussterbens wächst. Zu ihnen gehören unter anderen verschiedene Geier sowie Watvögel.
Besonders die Geier Afrikas sind stark bedroht. Laut Mitteilung mussten sechs der elf Arten in eine höhere Kategorie eingestuft werden. Ihre Lebensräume werden zusehends vernichtet, sie werden gezielt vergiftet oder abgeschossen. Einzelne Körperteile sind in der traditionellen Medizin begehrt. BirdLife International hat ein 10-Jahres-Programm für die Geier Afrikas gestartet.
Es gibt auch gute Nachrichten
Von den weltweit mehr als 10’400 Vogelarten stehen 1519 Arten auf der globalen Roten Liste. Das sind knapp 15 Prozent. 144 Arten sind bereits ausgestorben, wie es in der Mitteilung heisst. 217 sind vom Aussterben bedroht, 417 gelten als stark gefährdet und 741 als gefährdet. Weitere 971 Arten – 9 Prozent – stehen auf der Vorwarnliste.
Aber nicht alles sieht schwarz aus – es gibt auch gute Nachrichten: Weltweit konnten 23 Vogelarten in eine tiefere Kategorie eingeteilt werden. Sie seien weniger gefährdet als früher, oder aber ihre Vorkommen seien heute besser bekannt, schreibt SV/BirdLife Schweiz. So hätten etwa Schutzmassnahmen beim Seychellen-Rohrsänger oder beim Chatham-Sturmvogel gegriffen.