Twitter meidet Pannenbörse Nasdaq

Twitter hat sich für seinen Börsengang die traditionsreiche New York Stock Exchange an der Wall Street ausgesucht. Damit hat sich der Kurznachrichtendienst gegen die sonst bei Technologiefirmen beliebte rein elektronische Konkurrenzbörse Nasdaq entschieden.

Twitter-Konzernchef Dick Costolo (Archiv) (Bild: sda)

Twitter hat sich für seinen Börsengang die traditionsreiche New York Stock Exchange an der Wall Street ausgesucht. Damit hat sich der Kurznachrichtendienst gegen die sonst bei Technologiefirmen beliebte rein elektronische Konkurrenzbörse Nasdaq entschieden.

Beobachter werteten die Entscheidung als Abgrenzung gegenüber Facebook. Das weltgrösste Online-Netzwerk hatte im vergangenen Jahr für seinen Börsengang die Nasdaq gewählt.

Wegen überlasteter Systeme wussten Zehntausende Anleger jedoch damals zunächst nicht, ob sie die Aktie nun ge- oder verkauft hatten. Die Börsenaufsicht SEC brummte der Nasdaq deshalb eine Millionenstrafe auf und Anleger bekamen eine Entschädigung.

Twitter veröffentlichte am Dienstag einen aktualisierten Börsenprospekt. Demnach zieht Twitter mit tiefroten Zahlen an die Börse. Im dritten Quartal weitete sich der Nettoverlust auf 64,6 Mio. Dollar von 21,6 Mio. Dollar in der gleichen Vorjahresperiode aus. Der Umsatz habe sich in dem Zeitraum auf 168,6 Millionen Dollar mehr als verdoppelt.

Twitter ist der bedeutendste Börsengang seit Facebook vor rund eineinhalb Jahren. Der Dienst hat inzwischen mehr als 230 Millionen aktive Nutzer im Monat und konnte damit weiter zulegen. Im alten Börsenprospekt war noch von 215 Millionen die Rede. Die Aktien des Unternehmens sollen unter dem Symbol «TWTR» gehandelt werden.

Die Facebook-Aktie hatte einen holprige Einstand, büsste zwischenzeitlich mehr als die Hälfe ihres Wertes ein. Inzwischen steht das Papier allerdings im Plus.

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