Um seine Position in China zu stärken, hat der umstrittene US-Fahrdienstanbieter Uber 1,2 Milliarden Dollar bei Investoren eingesammelt. Die Finanzierungsrunde sei aber noch nicht abgeschlossen, es könnten noch «hunderte Millionen zusätzlich» hinzukommen.
Dies verlautete am Montag aus einer mit dem Unternehmen vertrauten Quelle. Demnach gab auch der chinesische Internetriese Baidu erneut Geld. Der Konzern hatte bereits im Dezember rund 600 Millionen Dollar in Uber gesteckt.
Uber will in China mehr als eine Milliarde Dollar investieren und die Volksrepublik zu seinem weltweit grössten Markt machen. Dabei hat das Unternehmen das Tempo erhöht: Innerhalb eines Jahres soll es Uber in 100 weiteren chinesischen Städten geben, kündigte Firmenchef Travis Kalanick am Dienstag an. Im Juni hatte sich Uber noch 50 neue Städte zum Ziel gesetzt. Bislang ist der Taxi-Anbieter nach eigenen Angaben in knapp 20 chinesischen Städten aktiv.
Allerdings steht Uber in China einer harten einheimischen Konkurrenz gegenüber. Ubers grösster Rivale ist Didi Kuaidi mit mehreren Millionen Fahrten am Tag. Im Ringen um Marktanteilen geben beide Unternehmen mit vollen Händen Geld aus. Insidern zufolge nahm Rivale Didi Kuaidi bei der jüngsten Finanzierungsrunde sogar drei Milliarden Dollar ein.
Reguläre Taxis stehen in China in der Kritik – wegen ihres schlechten Service und ihrer unfreundlichen Fahrer, die regelmässig potenzielle Fahrgäste am Strassenrand stehenlassen. Uber vermittelt über Smartphone-Apps und das Internet Fahrten in verschiedenen Angebots- und Preisklassen. Das Unternehmen ist in vielen Ländern vor allem etablierten Taxiunternehmen ein Dorn im Auge.