UBS-Aktie nach Gerüchten um Stellenabbau im Plus

Eine mögliche radikale Verkleinerung der UBS-Investmentbank verbunden mit dem Abbau tausender Stellen beschäftigt die Börse. Die Wert der UBS-Aktie lag bei Börsenschluss am Montag um 7,28 Prozent höher als am Freitagabend.

UBS-Sitz in Zürich: Die Bank baut laut Spekulationen bis zu 10'000 Stellen ab (Archiv) (Bild: sda)

Eine mögliche radikale Verkleinerung der UBS-Investmentbank verbunden mit dem Abbau tausender Stellen beschäftigt die Börse. Die Wert der UBS-Aktie lag bei Börsenschluss am Montag um 7,28 Prozent höher als am Freitagabend.

Der Grosskonzerne-Index SMI schloss faktisch unverändert. Am (morgigen) Dienstag gibt die UBS ihre Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt. Analysten gehen allgemein davon aus, dass die grösste Bank des Landes in den Monaten Juli bis September weiter unter den unsteten Finanzmärkten gelitten hat. Dies trifft die Kernsparten Vermögensverwaltung und Investmentbank gleichermassen.

Ende Juli hatte Konzernchef Sergio Ermotti gesagt, die reichen Kunden seien „gelähmt“ von der Angst, an den Finanzmärkten Geld zu verlieren und gäben der Bank daher weniger Handelsaufträge. Daran dürfte sich in den Herbst hinein nicht viel geändert haben. Die Investmentbank wiederum steht im Gegenwind der Schuldenkrise und hatte zuletzt Mühe, stabile Erträge zu liefern.

Vor allem aber könnte Ermotti das UBS-Investmentbanking weiter schrumpfen, so die Spekulationen von Medien mehrerer Länder in den letzten Tagen. Es ist vom Abbau von bis zu 10’000 Stellen in der aktuell etwa 63’000 Mitarbeiter zählenden Bank die Rede. Hauptleidtragende dürften Investmentbanker und Informatiker sein.

Investmentbank bereits verkleinert

Mitte November 2011 hatte Ermotti bereits eine Verkleinerung der Investmentsparte angekündigt. Die Vermögensverwaltung für reiche Kunden auf der ganzen Welt soll demnach das Hauptgeschäft der Grossbank werden. Die Investmentbank, deren traditionelle Kunden Grossanleger und Unternehmen sind, soll ihr Anlagegeschäft stärker auf die Bedürfnisse der Privatkunden ausrichten.

Experten können sich eine weitere radikale Schrumpfung durchaus vorstellen. Mit einer erneuten Verkleinerung der Investmentbank wäre die UBS die erste Grossbank von Weltrang, die einen solchen Schritt unternimmt, wie die Analysten der UBS-Konkurrentin Credit Suisse schreiben.

Stimmen die Berichte in der internationalen Finanzpresse, würde die UBS laut den Marktbeobachtern der US-Bank Goldman Sachs das grösste Kostensenkungsprogramm in europäischen Investmentbanking durchführen. Das würde auch bedeuten, dass die UBS „ihre Ambitionen“ stark zurückfahren würde.

Teures Geschäft

Die Investmentbank braucht für ihre Finanzmarktgeschäfte vergleichsweise viel Kapital, was aber noch keine guten Erträge garantiert. Zudem sind die Gehälter der Investmentspezialisten immer noch sehr hoch. Für die Bank Sarasin wäre es deshalb im Interesse der UBS-Aktionäre, würde dieses Geschäft nochmals verkleinert.

Laut den Sarasin-Analysten erzielt die Investmentbank mit 50 Prozent des UBS-Kapitals eine Rendite von 5 Prozent. Zum Vergleich führt Sarasin an, dass die Vermögensverwaltung unter Umständen mit 8 Prozent des Kapitals eine Rendite auf den eingesetzten Mitteln von über 60 Prozent erreicht.

Die UBS-Aktie war am Montagabend 13,12 Fr. wert. Seit der Krise von 2008 lag der Wert der UBS-Aktie immer zwischen knapp 8 und 20 Franken. 2007, bevor die Bank ihre ersten Abschreiber in der US-Hypothekenkrise bekannt geben musste, lag der Wert der UBS-Aktie zwischen 70 und 80 Franken.

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