Die UBS kommentiert den Medienbericht über eine angebliche Zahlung zur Beilegung des Steuerstreits mit Deutschland nicht. Laut «Süddeutscher Zeitung» ist die Grossbank bereit, bis zu 200 Millionen Euro zu entrichten, um sich von weiteren Ermittlungen frei zu kaufen.
Die UBS will den Medienbericht zu angeblichen Zahlungen an Deutschland zur Beendung des Steuerstreits nicht kommentieren. Gemäss «Süddeutscher Zeitung» sei die Grossbank dazu bereit, bis zu 200 Millionen Euro dafür einzusetzen, sich von den Ermittlungen frei zu kaufen.
Laut dem am Dienstag auch von den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» publizierten Bericht wollten die deutschen Behörden wegen mutmasslicher Beihilfe der UBS zur Steuerhinterziehung ursprünglich 300 Millionen Euro fordern.
Als Kompromiss deute sich nach Angaben aus Finanzkreisen in Zürich aber eine Summe von 180 bis 200 Millionen Euro an. Die Bank wollte sich dazu auf Anfrage nicht äussern. Die UBS arbeite weiterhin eng mit den Behörden zusammen, «Spekulationen über einen möglichen Vergleich kommentieren wir nicht», sagte UBS-Sprecher Dominique Gerster.
Die umgerechnet derzeit rund 220 bis 244 Millionen Franken wären laut dem Bericht der höchste Betrag, den ein ausländisches Geldinstitut wegen dieses Delikts jemals nach Deutschland überwiesen hätte. Julius Bär und Credit Suisse seien mit 50 beziehungsweise 150 Millionen Euro billiger weggekommen.
Hoffnung auf weiteren Schlussstrich
Allerdings könnte die UBS mit der Zahlung einen weiteren Schlussstrich unter Probleme der Vergangenheit ziehen. Auch relativiert sich die Summe im Vergleich zu den Gewinnen: Allein im vierten Quartal 2013 verbuchte die UBS einen Überschuss von 917 Millionen Franken.
An der Börse warf die Meldung denn auch vorerst keine grossen Wellen. Im frühen Geschäft stand die UBS-Aktie in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt um 0,4 Prozent im Minus. Konkurrentin CS verzeichnete derweil einen Abschlag um 0,5 Prozent.
Auslöser der Ermittlungen gegen die UBS war eine gestohlene Steuer-CD mit Informationen über Kunden der Bank, welche die nordrhein-westfälische Finanzverwaltung 2012 gekauft hatte. Laut Staatsanwaltschaft enthielt der Datenträger Angaben zu rund 750 Stiftungen und 550 Fällen sonstiger Kapitalanlagen mit einem Anlagevolumen von rund 3,5 Milliarden Franken.
Auch die Bochumer Staatsanwaltschaft, die im Juli 2013 zehn UBS-Filialen in Deutschland durchsuchen liess, gab keine offizielle Stellungnahme zu dem Bericht ab.