UBS-Konzernchef Ermotti spricht bei Unternehmensstrategie Machtwort

UBS-Chef Sergio Ermotti geht mit den Gegnern des Konzernumbaus hart ins Gericht. Gemäss dem Chef der grössten Schweizer Bank sollten die internen Kritiker die Konsequenzen ziehen und das Unternehmen verlassen.

Mit den Gegnern des Konzernumbaus geht er hart ins Gericht: UBS-Chef Sergio Ermotti (Archiv) (Bild: sda)

UBS-Chef Sergio Ermotti geht mit den Gegnern des Konzernumbaus hart ins Gericht. Gemäss dem Chef der grössten Schweizer Bank sollten die internen Kritiker die Konsequenzen ziehen und das Unternehmen verlassen.

„Wer nicht einverstanden ist mit unserer Strategie, sollte etwas anderes machen im Leben“, sagte Ermotti in einem Interview mit ihm und Verwaltungsratspräsident Axel Weber im „SonntagsBlick“. Die UBS hatte im Oktober angekündigt, in den nächsten drei Jahren rund 10’000 Stellen abzubauen und die Investmentbank deutlich zu verkleinern.

Auf den Streit innerhalb der UBS über diesen Kurs angesprochen, sagte Ermotti: „Es gibt Leute, die es in der Vergangenheit geschafft haben, durch solches Verhalten den Umbau der Bank zu stören.“ Sie hätten damit keinen Erfolg gehabt. „Diese Spiele haben ein Ende“, betonte der 52-Jährige.

Mehr Selbstanzeigen

Axel Weber sagte, das Scheitern des Steuerabkommens zwischen der Schweiz und Deutschland habe viele deutsche Staatsbürger mit unversteuerten Vermögen bei der UBS dazu bewogen, sich den Steuerbehörden in ihrer Heimat zu stellen. Diese Kunden könnten nun nicht mehr hoffen, mit Hilfe des Vertrags unversteuerte Gelder zu legalisieren.

„Wir sehen bei unseren Kunden bereits eine deutliche Beschleunigung der Selbstanzeigen“, sagte Weber. Ermotti betonte, die UBS werde die Kunden „dabei unterstützen, in die Selbstdeklaration zu gehen“.

Weber bekräftigte, dass die UBS nach der Zahlung einer Milliarden-Strafe wegen Manipulationen der Libor-Zinssätze die Lehren aus dem Fall ziehen werde. „Wir sind dabei, die Kontrollsysteme zu verbessern.“

Sergio Ermotti warnte davor, der Konzernspitze die Schuld für kriminelle Machenschaften der Mitarbeiter zu geben. „Bei 60’000 Angestellten können Sie unmöglich alles wissen.“ Eine Möglichkeit, Fehlverhalten vorzubeugen, sieht er in der Personalpolitik. „Wir müssen Leute beschäftigen, die rechtschaffen sind“, sagte er.

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