Die UBS rechnet mit weiteren Bussen und stellt für Rechtsfälle zusätzlich insgesamt 1,8 Mrd. Fr. zurück. Das ist markant mehr als von Branchenbeobachtern erwartet wurde. Dank einer Steuergutschrift blieb im dritten Quartal unter dem Strich dennoch ein Gewinn stehen.
Die Steuergutschrift in Höhe von 1,3 Mrd. Franken führte dazu, dass die UBS trotz der hohen Rückstellungen einen Quartalsgewinn von 762 Mio. Fr. ausweisen kann, wie aus der Medienmitteilung der UBS vom Dienstag hervorgeht. Der Gewinn ist damit fast ein Drittel höher als im Vorjahresquartal. Analysten hatten aber mit noch etwas mehr gerechnet.
Mit dem traditionell schwächeren dritten Quartal zeigt sich die UBS zufrieden. In der Vermögensverwaltung (Wealth Management), welche die UBS als Kerngeschäft definiert, erreichte sie einen Vorsteuergewinn von 707 Mio. Franken – fast doppelt so viel wie im Quartal zuvor. Auf adjustierter Basis liegt der Gewinn bei 767 Mio. Franken. Gemäss UBS ist das der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2009.
Insgesamt erhielt die UBS in dieser Sparte Nettoneugelder von 9,8 Mrd . Franken. Alle Regionen hätten zum Zufluss von neuen Kundengeldern beigetragen.
Altlasten der Investmentbank belasten
In der für die UBS weniger wichtig gewordenen Investmentbank resultiert ein Vorsteuerverlust von 1,284 Mrd. Franken. Grund für dafür sind die Rückstellungen für Bussen und Prozesskosten, die mit mehr als 1,6 Mrd. Fr. grösstenteils auf die Investmentbank entfallen.
Für welche Angelegenheiten und Fälle das Geld konkret zurückstellt, geht, teilte die UBS am Dienstag nicht mit. Noch am Laufen sind unter anderem Untersuchungen zu möglichen Manipulation von Wechselkursen und im Zusammenhang mit alternativen Handelssystemen, den sogenannten Dark Pools.
Operativ habe die Investmentbank gut gearbeitet, betonte die UBS. Um Sondereffekte bereinigt beträgt ihr Vorsteuergewinn 494 Mio. Franken.
Im Zentrum des Interesses steht auch die Eigenkapitalquote der Bank. Die harte Kernkapitalquote (CET 1, gemäss Basel lll, bei vollständiger Umsetzung) hat sich im vergangenen Quartal auf 13,7 Prozent verbessert. Ende Juni lag sie noch bei 13,5 Prozent. Die Leverage Ratio, also das Verhältnis der Bilanzsumme zum Eigenkapital, bleibt bei 4,2 Prozent,
Für den weiteren Geschäftsverlauf gibt sich die UBS vorsichtig. Unter anderem nennt sie Ebola als geopolitischen Unsicherheitsfaktor. Zudem hat sie ihre geplanten Kosten für Restrukturierungen angepasst und auf den Zeitraum bis 2017 ausgedehnt.