Ein Security-Angestellter bewacht zwei Art-Fahnen und stellt damit sicher, dass sich niemand am Logo des Hauptsponsors UBS zu schaffen macht. Kein Witz, wie uns hinter vorgehaltener Hand gesagt wird. Da laust uns doch der Tiger, der nebenan in die Knie geht. Welch ein Zirkus!
Um Aufmerksamkeit heischen viele an der Art Basel 2012. In den Messehallen etwa die Galerien, mit ihren Kunstwerken und schillernden Namen, von Richter bis Warhol. Mittendrin, in der Rundhofhalle, präsentieren Sammlerinnen (und Sammlersgattinnen) ihre Errungenschaften in Sachen Mode und kosmetischer Chirurgie.
Draussen, auf dem Messeplatz, flattern zwei Fahnen im Wind. Eine rosafarbene ist mit dem ART UNLIMITED Logo versehen. Und darunter, nicht weniger wichtig, prangt das Logo des grossen Sponsors der Art Basel: UBS. Diese ist, wir Schweizer haben es gelernt, «too big to fail». Was offenbar nicht heissen muss, dass sie auch «too big to destroy» sei. Davor fürchtet sich die Messe scheinbar, denn wie wir hinter vorgehaltener Hand erfahren haben, werden diese zwei Fahnen rund um die Uhr bewacht. Ein Security-Angestellter hat keine andere Aufgabe, als seinen Blick über den Platz schweifen zu lassen und sicherzustellen, dass die zwei Fahnen mit dem Sponsorenlogo heil bleiben. Angesichts der Tatsache, dass zwei Fahnen 24 Stunden pro Tag observiert werden, kann man sich vorstellen, wie viel sich die UBS ihr Engagement an der grössten Kunstmesse der Welt kosten lässt. Die Art möchte die Grossbank nicht enttäuschen.
Welch ein Aufwand, denkt man da, lässt selber den Blick an den Fahnen vorbeischweifen, am Parkhaus (dessen Werbebanner nicht bewacht werden) und landet schliesslich bei der Rosentalanlage, wo sich die Leute drängen, um ins Zelt des Familienunternehmens Knie gelassen zu werden. Das passt: Tierischer Andrang überall, ein riesiger Zirkus, wohin man schaut.