Bei dem verheerenden Grubenunglück im Westen der Türkei sind am Dienstag mindestens 157 Menschen ums Leben gekommen. Das sagte der Bürgermeister der Provinz Manisa, Cengiz Ergün, in der Nacht zum Mittwoch.
Hunderte Kumpel waren in dem Bergwerk verschüttet worden, als sich am Mittag eine Explosion ereignet hatte. Dichter Rauch behindere die Rettungsarbeiten in der Mine, die bei Soma in der Provinz Manisa liegt. Ein Abgeordneter der türkischen Regierungspartei AKP sprach zunächst von 20 Toten, korrigierte sich dann aber am Abend.
In die nicht vom Feuer erfassten Teile des Bergwerks wurde frische Luft gepumpt. Die Explosion wurde nach ersten Untersuchungen von einem Fehler in der elektrischen Anlage ausgelöst. Der Aufzug funktionierte nicht mehr, weil die komplette Stromversorgung des Betriebs unterbrochen war.
Kilometer vom Ausgang entfernt
Zum Zeitpunkt der Explosion seien etwa 580 Bergleute unter Tage gewesen, hiess es. Am frühen Abend hatten sich 280 aus der Gefahrenzone gerettet. Es seien 20 Bergleute ins Spital gebracht worden. Die eingeschlossenen Arbeiter seien mehrere Kilometer vom Ausgang entfernt.
In der Türkei kommt es immer wieder zu tödlichen Grubenunfällen. Mehrfach gab es in den vergangenen Jahren Verstösse gegen Sicherheitsbestimmungen oder es wurden veraltete Arbeitsgeräte eingesetzt.
Das folgenschwerste Unglück der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich 1992 in einem Bergwerk in der Provinz Zonguldak. Dort starben bei einer Gasexplosion 263 Menschen.