Bei einem Angriff auf schiitische Pilger an der Grenze zwischen dem Iran und Pakistan sind mindestens 23 Menschen getötet worden. Auf einen Bus mit Pilgern, die von einer Fahrt zu heiligen Stätten im Iran zurückgekehrt seien, sei ein «Feuer- und Selbstmordanschlag» verübt worden, sagten pakistanische Behördenvertreter am Sonntag.
Der Angriff ereignete sich demnach, als der Bus an einem Restaurant in der pakistanischen Grenzstadt Taftan hielt. Unter den Toten waren den Angaben zufolge mehrere Pilger und Sicherheitskräfte. Mindestens sieben Menschen wurden verletzt, wie der Innenminister der südwestlichen Unruheprovinz Baluchistan, Akbar Durrani, sagte.
Im Süden des Landes griffen derweil schwer bewaffnete Extremisten den Flughafen der Stadt Karachi an. Mindestens fünf Menschen wurden dabei getötet, wie eine Spitalärztin am späten Sonntagabend sagte.
Die Angreifer waren mit automatischen Waffen und Granaten ausgerüstet und lieferten sich Schusswechsel mit Sicherheitskräften, wie ein ranghoher Polizeivertreter sagte. Die Gefechte dauerten demnach noch an.«Wir kennen nicht die genaue Zahl der Angreifer, aber wir schätzen, dass vier bis sechs Terroristen den Flughafen attackiert haben», sagte Polizeivertreter Rao Muhammad Anwar.
Ein Vertreter der zivilen Luftfahrtbehörde, Abid Qaimkhani, bestätigte den Angriff. Alle Flüge seien ausgesetzt worden. Im Fernsehen waren Bilder von Rauchwolken zu sehen, die vom Rollfeld aufstiegen.
Immer wieder Angriffe
Zunächst bekannte sich niemand zu den Angriffen. In Pakistan kämpfen Taliban und andere Extremisten seit über zehn Jahren gegen die Regierung, tausende Menschen wurden dabei getötet.
Die pakistanischen Taliban hatten Anfang März eine Waffenruhe ausgerufen, um Friedensgespräche mit der Regierung in Islamabad zu erleichtern. Wenig später kündigten sie die Waffenruhe jedoch auf. Seitdem nahm die Zahl der Anschläge wieder zu.