Über 20’000 Unterschriften für Erhalt der TGV-Linie Bern-Paris

Mehr als 20’000 Personen haben eine Petition für den Erhalt der TGV-Linie Bern-Paris unterzeichnet. Eine schweizerisch-französische Delegation unter der Leitung des Neuenburger Staatsrats Claude Nicati ist am Freitag nach Bern gereist, um die Signaturen dem Bund zu übergeben.

In dieser Kiste liegen 20'000 Unterschriften von Menschen, die den Erhalt des TGV Bern-Paris fordern. (Bild: sda)

Mehr als 20’000 Personen haben eine Petition für den Erhalt der TGV-Linie Bern-Paris unterzeichnet. Eine schweizerisch-französische Delegation unter der Leitung des Neuenburger Staatsrats Claude Nicati ist am Freitag nach Bern gereist, um die Signaturen dem Bund zu übergeben.

Die Delegation umfasste an die hundert Personen, darunter eidgenössische Parlamentarier sowie Politiker aus Frankreich. Vor dem Bundeshaus in Bern gesellte sich auch der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät zur Gruppe.

Adressat der Petition war das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Auf der Bundesterrasse wurde die Delegation von Vertretern des UVEK, der SBB und der TGV-Gesellschaft Lyria empfangen.

„Wir kämpfen bis zuletzt“

Er fordere, dass sich die Verantwortlichen die Zeit nähmen, um die von der Einstellung bedrohte TGV-Linie Bern-Paris genau zu analysieren, sagte Patrick Genre, Stadtpräsident der grenznahen französischen Gemeinde Pontarlier. Genre forderte ein fünfjähriges Moratorium. Erst danach solle entschieden werden.

„Wir werden bis zuletzt kämpfen“, betonte Genre. Die TGV-Bahnverbindung sei für die betroffenen Regionen in der Schweiz und in Frankreich eine wichtige Lebensader. Ohne sie wären diese Gegenden noch stärker an den Rand gedrängt.

Entscheid nicht vor dem Sommer

Der Direktor der TGV-Gesellschaft Lyria, Alain Barbey, sagte am Rande der Petitionsübergabe, dass ein Entscheid nicht vor dem Sommer gefällt werde. Es sei wichtig, die Sache gut zu überlegen. Barbey bekräftigte aber gleichzeitig, dass die Linie nicht rentabel sei.

Die Linie ist seit mehreren Jahren defizitär. Für geraume Zeit hielten sich die Verluste in Grenzen. Nach der Einführung der TGV-Linie Basel-Paris im Jahr 2011 stiegen sie aber an.

Ins Gewicht fällt vor allem, dass die Berner Kundschaft die Basler Linie bevorzugt. Dort gibt es mehr und komfortablere Züge und die Reisezeit ist nicht länger.

Unterstützung von der Hauptstadtregion

Am Dienstag hatte sich bereits eine französisch-schweizerische Delegation in Paris für den Erhalt der TGV-Linie stark gemacht.

Unterstützung erhält die Forderung nach Erhalt der TGV-Linie auch vom Neuenburger Kantonsparlament, das vor wenigen Tagen eine entsprechende Resolution verabschiedete. Gleiches tat auch das Neuenburger Stadtparlament.

Am Donnerstag signalisierte auch der Verein Hauptstadtregion Schweiz seine Unterstützung. Bern als Politzentrum des Landes müsse optimal in das nationale und europäische Schienennetz eingebunden sein, schreibt der Verein in einer Mitteilung.

Die TGV-Gesellschaft Lyria gehört zu 74 Prozent dem französischen Bahnunternehmen SNCF. 26 Prozent hält die SBB.

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