Wie glamourös Sportswear sein kann, das wird die Frau im Frühjahr/Sommer 2014 erleben. Zumindest wenn sie sich an Gucci orientiert. Das italienische Traditionshaus lieferte am Mittwochnachmittag den ersten Glanzpunkt der Mailänder Defilées «Milano Moda Donna».
Gucci-Designerin Frida Giannini nahm sich Elemente aus der Athletik und arbeitete sie mit hochwertigen Materialien und aufwendigen Techniken völlig neu aus. So kommen Jogginganzüge als fliessende, plissierte Kombinationen daher. Netzoptiken, ein Schlüsselelement der Kollektion, fügen sich an schimmernde, beschichtete Flächen und lassen so sehr komplex anmutende Kleider entstehen.
Elastische Abschlüsse bändigen hier und da die oft weiten Formen, die sich aus den vielen Kimono-Anleihen ergeben. Die Basisfarbe der neuen Gucci-Mode ist Schwarz, auf ihm formieren sich manchmal raffinierte Ornamente und am Abend funkelnde Pailletten
Dsquared2 hingegen dekorierten ihren Laufsteg am Mittwoch im Stil einer tropischen Strandbar. Dan und Dean Caten, die kanadischen Zwillinge hinter dem Label, hatten als zeitliches Motto die 1950er Jahre gewählt.
Sie zeigten züchtig geschnittene Bikinis, wadenlange süsse Petticoats, Caprihosen zu weiten Jacken und Kurzmänteln. Wem das eine Spur zu brav ist, darf sich an knackig-kurzen Korsagenkleidern erfreuen. Die oft schlichten Formen der Kollektion erhalten zuweilen grafische Musterbilder oder werden mit Pailletten besprenkelt.
Neue Damenmode
Mailand ist nach New York und London die dritte Station auf dem Show-Marathon durch die wichtigsten Modestädte der Welt. Vor den Augen der aus der ganzen Welt angereisten Einkäufer, Journalisten und Fotografen wollen Italiens Topdesigner ihre Vorstellungen der neuen Damenmode präsentieren.
Mehr als 70 grosse Shows stehen auf dem offiziellen Programm. Aufgebaut werden die Laufstege in prachtvollen Palazzi der Innenstadt, nüchternen Industriebauten oder grossen Zelten.
In den Folgetagen präsentiert sich mit unter anderem Prada, Versace und Giorgio Armani die Elite der italienischen Mode. Flankiert werden sie von einigen renommierten Vertretern aus dem Ausland. Dazu zählen etwa das Münchner Label Aigner, Jil Sander und John Richmond.