Mehr als 70 Jahre nach seinem Tod ist ein über Deutschland abgeschossener US-Pilot beigesetzt worden. Oberleutnant William Herb wurde am Donnerstag mit allen militärischen Ehren auf dem Soldatenfriedhof in Arlington bei Washington beerdigt.
Anwesend waren nicht nur seine Familie und mehrere frühere Kameraden, teilweise mehr als 90 Jahre alt. Auch der Deutsche, der die Suche nach dem Verschollenen ins Rollen gebracht und Herbs Grab letztlich gefunden hatte, war aus dem Dörfchen Rosin zwischen Niedersachsen und Mecklenburg angereist.
Manfred Römer hatte als Fünfjähriger mit angesehen, wie die «Mustang» nur Tage vor Kriegsende abgestürzt war. Fast sieben Jahrzehnte später machte er sich auf die Suche und fand nach Jahren schliesslich die Stelle, an der der damals 23 Jahre alte Herb verscharrt worden war. Er hatte den Absturz überlebt, war aber gegen jedes Recht erschossen worden.
Eine Frau, deren Sohn in Russland gefallen war, hatte das Grab des ihr unbekannten Soldaten etwa 20 Jahre gepflegt, dann war es ein halbes Jahrhundert in Vergessenheit geraten. US-Experten hatten das gefundene Skelett im vergangenen Jahr eindeutig identifiziert.