Wegen eines Streiks von 200 Mitarbeitern am Flughafen Frankfurt sind am Donnerstag mehr als hundert Flüge ausgefallen. Mit dem Ausstand will die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) höhere Löhne erreichen.
Der Streik begann um 15.00 Uhr und sollte bis 22.00 Uhr dauern. Die Gewerkschaft kündigte an, dass die Mitarbeiter auch am Freitag ihre Arbeit niederlegen werden.
Bis zum Abend seien rund 150 Flüge ausgefallen, sagte Peter Schmitz vom Flughafenbetreiber Fraport. Alleine die Lufthansa strich etwa 100 Flüge. Betroffen waren auch Verbindungen zu Schweizer Flughäfen.
Zwei Flüge der Lufthansa am Donnerstagabend nach Zürich und zurück wurden gestrichen, wie Flughafen-Zürich-Sprecherin Sonja Zöchling auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Ob auch am Freitag Flüge ausfallen werden, konnte sie noch nicht sagen.
Gleich präsentierte sich die Situation für den EuroAirport in Basel und den Flughafen Genf: Dort mussten für Donnerstag ebenfalls je ein Hin- und ein Rückflug gestrichen werden.
Vorbereiten könne sich der Flughafen Zürich auf den angekündigten Streik nicht, sagte Zöchling. Denn die Auswirkungen des Streiks der Bodenabfertigungen seien schwer einzuschätzen. Es sei vor allem Aufgabe der Fluggesellschaften, die Passagiere zu informieren.
Entscheidende Berufsgruppe
Bei den 200 streikenden Mitarbeitern handelt es sich um Vorfeldlotsen. Sie bilden eine kleine, aber entscheidende Berufsgruppe auf den Flughäfen. Unter anderem sorgt das Vorfeldpersonal dafür, dass Flugzeuge von ihren Parkpositionen zu den Flugbahnen kommen.
Da nur etwa die Hälfte der geplanten Flüge habe abgefertigt worden, hätten Fluggesellschaften darüber entscheiden müssen, welche Flüge sie bedienen wollten und welche nicht, sagte Fraport-Sprecher Mike Peter Schweitzer.
Um den Betrieb zumindest teilweise aufrechterhalten zu können, habe der Flughafenbetreiber Mitarbeiter geschult, um die Aufgaben des streikenden Vorfeldpersonals zu übernehmen. Daneben seien ehemalige Vorfeldmitarbeiter auf ihren alten Posten eingesetzt worden.