Bei Sonnenaufgang verliessen wir den Hafen von La Coruña und begaben uns auf die Überfahrt durch die Biskaya. Sobald wir das letzte Kap umrundet hatten, erfasste uns ein starker Nordostwind, gegen den wir ankämpfen mussten. Er brachte uns zwar schnell voran, doch obwohl das Segeln viel Spass machte, war es doch sehr anstrengend für die ganze Crew, über eine so lange Zeit den Strapazen einer solchen Überfahrt ausgesetzt zu sein.
Bei Sonnenaufgang verliessen wir den Hafen von La Coruña und begaben uns auf die Überfahrt durch die Biskaya. Sobald wir das letzte Kap umrundet hatten, erfasste uns ein starker Nordostwind, gegen den wir ankämpfen mussten. Dieses eher raue Wetter mit seinen vielen kurzen und steilen Wellen hielt gute 35 Stunden an. Es brachte uns zwar schnell voran, doch obwohl das Segeln viel Spass machte, war es doch sehr anstrengend für die ganze Crew, über eine so lange Zeit den Strapazen einer solchen Überfahrt ausgesetzt zu sein.
Viele litten unter Seekrankheit während diesen Stunden. Auch mir wurde bewusst, dass ich nicht mehr so lange unter Deck verweilen konnte, wie ich es sonst von mir gewohnt war. Normalerweise war es mir möglich bei Seegang zu kochen und jeglichen anderen Tätigkeiten unter Deck nachzugehen ohne ein Unwohlsein.
Während dieser ganzen Zeit mussten wir mit zweitem Reff im Grosssegel, mit verkleinerter Segelfläche, segeln und waren trotzdem die ganze Zeit an Deck dem starken Spritzwasser ausgesetzt.
Angenehme Rückenwinde und Delfine in der Nacht
Nach dem eher anstrengenden Start erwarteten uns nach einer vierstündigen Windstille leichte Rückenwinde, die für mich das Ganze viel angenehmer machten. Das Boot lief viel geschmeidiger, so dass ich wieder ruhiger schlafen konnte als die Nacht zuvor. Zu der nun sehr gemütlichen Fahrt und der sehr angenehmen Stimmung der Crew bekamen wir noch Gesellschaft von zwei kleinen Vögel, die auf dem Weg in den Süden sich bei uns eine kurze Rast gönnten. Auch gesellte sich eine Gruppe Delfine zu uns, die uns sogar in der Nacht begleiteten. So wurde ich durch das Delfingepiepse zu meiner Nachtschicht geweckt. Es war ein schönes Gefühl für mich die Delfine in der Dunkelheit zu wissen. An Deck konnte ich nun auch immer wieder ihr Ausatmen hören und wenn sie aufsprangen, war dies durch das Aufwirbeln des Leuchtplanktons zu sehen.
Für mich waren diese Tage auf See eine tolle Erfahrung, einmal über längere Zeit kein Land in Sichtweite zu haben, immer dafür sorgen zu müssen, dass 24 Stunden am Stück jemand an Deck und am Steuer sein muss. Dadurch, dass man bei den Nachtschichten jeweils nur zu zweit an Deck war, empfand ich es, wie schon bei anderen Nachtschichten zuvor, als lehrreich, einmal alle Manöver und Windveränderungen nur zu zweit und ohne Skipper durch zu denken und beachten zu müssen.
Zwischenhalt auf den Glénan Inseln
Ich hätte noch einige Tage weiter so segeln können, doch am vierten Tag erblickten wir die französische Küste der Bretagne. Wir hielten Kurs auf die „Illes de Glénan“. Mir gefielen diese fast menschenleeren Inseln mit ihren Felsen und Sandstränden von Anfang an. Diese schönen Inseln haben jedoch auch ihre Tücken: vielen Untiefen und eher starken Gezeiten, die man immer im Auge behalten muss.
Nachdem wir durch die Inselgruppe navigiert hatten, machten wir an einer Boje bei der Insel Ile de Saint-Nicolas fest. Endlich konnten wir die wunderschöne Insel auch von Land aus besichtigen. Mich erinnerte die Insel ein wenig an die nordfriesische Landschaft, mit ihren Grasflächen und Dünen. Ich genoss diesen Anblick und freute mich, dass wir hier für einige Tage bleiben werden.
Um den nächsten Tag nicht mit Nichtstun zu verbringen, veranstalteten wir Regatten, bei denen wir unser bisher Gelerntes benutzen konnten. Mir bereiteten diese Regatten viel Freude: die allgemeinen Wettbewerbsstimmung und endlich auf kurze Zeit viele Manöver durchführen zu können.
Nun freue ich mich auf die verbleibende Zeit auf den Schiffen und mit der Crew und hoffe auf noch viele spannende und erfahrungsreiche Erlebnisse.