Neuer Präsident in Somalia ist der Universitätsprofessor Hassan Sheikh Mohamud. Er schlug in einer Stichwahl überraschend den bisherigen Übergangspräsidenten Scharif Sheikh Ahmed.
Insgesamt 22 Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt. Das achtjährige Mandat der Übergangsregierung war im August abgelaufen. Der neue Präsident wird den nächsten Regierungschef ernennen, der dann das Kabinett bildet.
Strengste Sicherheitsvorkehrungen
Zahlreiche internationale Wahlbeobachter waren bei der Abstimmung anwesend, die unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in einer Polizeiakademie in der Hauptstadt Mogadischu stattfand.
Das achtjährige Mandat der Übergangsregierung war im vergangenen Monat abgelaufen. Am 20. August war erstmals das neue Parlament zusammengekommen, dessen Mitglieder von den verschiedenen Clanchefs ernannt wurden.
Seit dem Sturz von Siad Barre 1991 herrscht in Somalia politisches Chaos. Der Friedensprozess, der endlich politische Stabilität nach Somalia bringen soll, wird von den Vereinten Nationen unterstützt.
Jedoch war bereits bei der Auswahl der Parlamentarier von Korruption, Einschüchterungen und Morddrohungen die Rede. Viele Beobachter glauben, dass sich in dem Krisenland auf absehbare Zeit nicht viel verändern wird.
Grösster Gegner der Regierung ist nach wie vor die radikal-islamische Al-Schabaab-Miliz, die noch immer grosse Teile im Zentrum und Süden des Landes beherrscht. Die Miliz setzt sich für die Bildung eines streng islamischen Gottesstaates auf Grundlage der Scharia ein.
Obwohl sie bereits vor rund einem Jahr von Soldaten der Übergangsregierung und Truppen der Afrikanischen Union (AMISOM) aus Mogadischu vertrieben worden war, verübt sie weiterhin Anschläge in der Hauptstadt.