Rund 40 Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar haben am Sonntag an die Befreiung vor 68 Jahren erinnert. Rund 500 Menschen verfolgten die Gedenkfeier der heute 70 bis 94 Jahre alten früheren Häftlinge auf dem einstigen Appellplatz des Lagers.
Im Anschluss erinnerten die Überlebenden an den Widerstandskämpfer Stéphane Hessel, der im hohen Alter durch seine Kampfschrift «Empört euch!» zum Bestseller-Autor geworden war. Auch Hessel war im KZ Buchenwald inhaftiert.
Nationalsozialismus und Krieg hätten in Europa eine schreckliche Bilanz hinterlassen, mahnte das Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD).
«Natürlich gibt es in der Geschichte keine einfachen Wiederholungen», sagte IKBD-Präsident Bertrand Herz in einer Ansprache und fügte hinzu: «Dennoch sollte uns die Leichtigkeit zu denken geben, mit der Hitler die schlimmste Barbarei über ganz Europa verbreitet hat.»
Kampf gegen Rassismus
Leider machten sich auf «ganz gewöhnliche Weise» in den Gesellschaften neonazistische Ideologie, Rassismus, Antisemitismus, Intoleranz und blinde Gewalt sowie die Missachtung der Menschenrechte in Europa wieder breit. Dies müsse mit aller Kraft bekämpft werden.
Die Nationalsozialisten hatten zwischen 1937 und Kriegsende mehr als 250’000 Menschen aus 36 europäischen Ländern in das KZ Buchenwald verschleppt, 56’000 kamen ums Leben.