Tom Lüthi zeigt im Regen-GP von Le Mans allen Konkurrenten den Meister.
Lüthi gewinnt auf dem Circuit im Nordwesten Frankreichs hoch überlegen vor dem Italiener Claudio Corti (6,4 Sekunden zurück) und dem Briten Scott Redding.
Weil der vormalige WM-Leader Marc Marquez schon vor Rennhälfte aus eigenem Verschulden stürzte und sein spanischer Landsmann Pol Espargaro nur Siebter wurde, machte Lüthi im Gesamtklassement einen riesigen Schritt nach vorne. Der Berner liegt als WM-Dritter mit 68 Punkten nun nur noch drei Punkte hinter Espargaro, der sich in Le Mans nur als Sechster klassierte.
Lüthi schaffte in Le Mans seinen zweiten Moto2-Sieg nach demjenigen im letzten Oktober in Malaysia. Insgesamt hat der 125er-Weltmeister von 2005 nun sieben Grands Prix gewonnen, alleine drei davon auf der Strecke in Le Mans.
Für die drei restlichen Schweizer in der Moto2-Klasse war das Rennen in Frankreich eines zum Vergessen. Dominique Aegerter, der nasse Bedingungen gar nicht schätzt, kam trotz der vielen Stürze als 15. nur ganz knapp in die Punkteränge. Randy Krummenacher musste früh aufgeben, weil er vom Franzosen Mike Di Meglio zu Fall gebracht worden war. Und der Tessiner Marco Colandrea (19. Platz) wurde schon zu Rennhälfte von Sieger Lüthi überrundet.
Der Sieg im Moto3-Rennen, das von den Stürzen aller Favoriten geprägt gewesen war, ging an den Einheimischen Louis Rossi. Der aus Le Mans stammende Franzose kam im heftigen Regen zu seinem ersten GP-Sieg. Der zweitklassierte Spanier Alberto Moncayo lag im Ziel fast eine halbe Minute zurück. Als Zehnter schaffte der Neuenburger Giulian Pedone, der ein taktisch geschicktes Rennen fuhr, sein mit Abstand bestes Karriereresultat.
Das Regenrennen in der MotoGP-Klasse gewann Jorge Lorenzo. Der von Position 4 gestartete Spanier zog gleich zu Beginn unwiderstehlich weg und feierte ungefährdet den 40. GP-Sieg. Damit übernahm Lorenzo auch im WM-Klassement wieder die Führung. Der MotoGP-Weltmeister von 2010 liegt nun um acht Punkte vor Casey Stoner (90:82). Der Australier klassierte sich in Le Mans letztlich als Dritter. Zweiter wurde Valentino Rossi (9,9 Sekunden zurück), dem das beste Resultat gelang, seit er für Ducati fährt.