Zwischen 2005 und 2010 sind in den Kantonen Basel-Stadt und Baselland laut einer Studie jährlich rund 110 Jugendliche wegen übermässigen Alkoholkonsums in Notfallstationen eingeliefert worden. Zwei Drittel der Betrunkenen waren zwischen 16 und 18 Jahre alt.
Die Schwankungen der jährlichen Einlieferungen von betrunkenen Jugendlichen lag zwischen 98 im Jahre 2005 und 123 im Jahre 2007. 2009 und 2010 wurden 102 und 103 stark alkoholisierte Jugendliche ins Spital gebracht, wie der am Montag veröffentlichten Dissertation von Kathrin Hauri, Ärztin am Universitätskinderspital beider Basel, zu entnehmen ist.
Im Verlauf der sechsjährigen Studie wurden insgesamt 662 Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 18 Jahren erfasst. Der jüngste Patient war 11 Jahre alt. Mehr als die Hälfte der Eingelieferten waren Jungen. 53 Prozent aller Patienten kam aus dem Kanton Baselland und 35 Prozent aus Basel-Stadt; der Rest stammte aus den Nachbarkantonen und dem grenznahen Ausland.
Wodka, Whiskey und Tequila
Am häufigsten betranken sich die Jugendlichen an Partys. Wenige erwähnten Restaurants oder Bars. Bei 257 Jugendlichen konnte ermittelt werden, was sie einnahmen: 80 Prozent hatten Wodka, Whiskey oder Tequila intus. Rund 15 Prozent konsumierten Wein und Bier und 5 Prozent Liköre oder vergleichbare Getränke.
Ein Zehntel der Patienten konsumierte zum Alkohol ein weiteres Suchtmittel wie Cannabis. In 25 persönlichen Interviews erfuhr Hauri, dass der Grossteil der Jugendlichen aus einer mehr oder weniger spontanen Laune heraus trank. Der übermässige Alkoholkonsum war bei den meisten Befragten eine einmalige Angelegenheit.
Laut der Studie verursachten in den sechs Jahren der Transport und der stationären Aufenthalt der betrunkenen Jugendlichen Kosten von rund 960’000 Franken. Diese werden grösstenteils von den Krankenkassen übernommen. Die angebotene Nachbehandlung nahmen nur die wenigsten Betroffenen in Anspruch.