Die Übernahme des britischen Internet-Reisebüros GTA bringt Kuoni ein kräftiges Umsatzplus. Die Einnahmen stiegen in den ersten neun Monaten um 26 Prozent von 3,02 Mrd. Fr. auf 3,91 Mrd. Franken. Trotz Zusatzkosten legte der grösste Reiseveranstalter der Schweiz auch unter dem Strich zu.
Der Kauf brachte Kuoni fast eine Milliarde mehr Umsatz. Der starke Franken wiederum schlug aber negativ mit 281 Mio. Fr. zu Buche, da ein bedeutender Teil der Einnahmen des Konzerns in Euro, britischem Pfund und Dollar anfällt, die gegenüber der Schweizer Währung an Wert verloren. Ohne GTA-Kauf und Währungseinflüsse wuchs der Kuoni-Umsatz nur um rund 100 Mio. Franken.
Der Betriebsgewinn mitsamt Kosten für die GTA-Übernahme, die im März bekannt gegeben worden war und die Kuoni mit einer Kapitalerhöhung finanziert, sowie Restrukturierungsaufwand stieg um 48 Prozent auf 45,8 Mio. Franken. Der Reingewinn stieg um 20 Prozent auf 14,7 Mio. Franken, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde.
Kreuzfahrten beliebt
In der Schweiz sank der Umsatz in den ersten neun Monaten um 8,3 Prozent auf 541 Mio. Franken. Das Reisegeschäft nach Nordafrika ging angesichts der politischen Auseinandersetzungen und Umstürzen im Lauf des Jahres um die Hälfte zurück. Dafür buchten die Kunden in der Schweiz besonders gerne Kreuzfahrten.
Auch in anderen europäischen Ländern zeigten sich die Einnahmevolumina rückläufig. Die unruhige Lage in Nordafrika belastete das Geschäft auch in anderen europäischen Ländern, besonders in Skandinavien und in Frankreich, das historisch bedingt enge Beziehungen zur Region unterhält. Aus Sicht von Kuoni hat sich das Nordafrika-Geschäft noch nicht wie erhofft erholt.
Plus in Asien
Das wichtige Geschäft in Grossbritannien spürte die angespannte Wirtschaftslage, profitierte aber auch von der Beliebtheit von Karibikreisen. Ein kräftiges Umsatzplus verzeichnete Asien, wo Kuoni verstärkt Fuss fassen will, wie Konzernchef Peter Rothwell während einer Telefonkonferenz sagte.