Nachdem die Schweizer KMU den Frankenschock mehrheitlich verdaut haben, steigt ihr Appetit nach Zukäufen im Ausland. Gleichzeitig werden sie wegen der hohen Liquidität im Markt immer häufiger selbst zu Übernahmezielen.
Zu diesem Schluss kommt die neuste Studie des Beratungsunternehmens Deloitte zum M&A-Markt in der Schweiz. Insgesamt fanden im ersten Halbjahr 97 Übernahmen und Fusionen mit Schweizer Beteiligung statt. Im Vorjahreszeitraum waren es 90 gewesen.
In 37 Fällen hat dabei ein Schweizer KMU ein ausländisches Unternehmen gekauft (Vorjahr: 32). Dagegen nahm die Zahl der Transaktionen im Inland von 33 auf 30 leicht ab.
Dass die KMU lieber im Ausland als in der Schweiz zukaufen, begründet Deloitte in einer Mitteilung am Montag mit dem starken Franken. Dieser macht eine Akquisition in einer Fremdwährung günstiger. Beliebt waren vor allem Übernahmen in Westeuropa und den USA.
Aber auch die Zahl der Übernahmen von Schweizer KMU durch ausländische Firmen nahm von 25 im Vorjahr auf 30 zu. Fast ein Drittel aller Käufe stammten von französischen Unternehmen. Auch britische, deutsche und US-amerikanische Firmen griffen auf dem Schweizer Markt zu.
Ein Grund für die Zunahme sind laut Deloitte die hohen Bargeldbestände, auf denen ausländische Beteiligungsgesellschaften sitzen. Dabei erweise sich die Qualität von Schweizer Unternehmen als wichtiger Attraktivitätsfaktor. Auch von Seiten chinesischer Unternehmen werde eine steigende Nachfrage nach Schweizer KMU beobachtet, heisst es weiter.